Straßen-Streit geht in die zweite Runde
FÜR-Fraktion erneuert ihren Antrag
Von Gunnar Steinbach
Finnentrop. Die Fraktion FÜR Finnentrop stellt für die Ratssitzung am 8. April erneut den Antrag, die Josefa-Berens- und Maria-Kahle-Straße umzubenennen. In der Ratssitzung am 11. Februar hatte eine „Groko“ aus CDU, SPD und Bürgermeister den Antrag schweigend abgelehnt.In einer Pressemitteilung der FÜR-Fraktion heißt es unter anderem: Wir begrüßen die erkennbare Sinnesänderung der Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD im Rat der Gemeinde Finnentrop zur Straßenumbenennung. Deren Äußerungen lassen den Schluss zu, dass die Fraktionen von CDU und SPD wieder einmal nicht willens waren, einen Antrag der FÜR Fraktion mitzutragen. Die öffentlichen Erklärungen der Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD liefen nicht nur ins Leere, sondern flogen ihnen buchstäblich um die Ohren. Die sich anschließenden Interpretationen waren grotesk. Der Bürgermeister hat sich mittlerweile für seine völlig „verunglückten“ öffentlichen Äußerungen entschuldigt. Dies wird von uns akzeptiert. Nicht akzeptiert wird von der Fraktion FÜR Finnentrop, dass der Bürgermeister jetzt das Heft des Handelns in die Hand nehmen will, um eine Änderung der Straßennamen zu erwirken. Der Bürgermeister befindet sich in der Exekutive und hat dort die Beschlüsse des Rates umzusetzen. Darum gehört die Angelegenheit zurück in den Rat. Die Fraktion FÜR Finnentrop hat deshalb einen erneuten Antrag gestellt. Damit können ihre am 11. Februar getroffene Entscheidung überdenken und über ihren persönlichen Erkenntnisgewinn daran mitwirken, dass Finnentrop wieder zur politischen Ruhe kommt.“
Die FÜR-Fraktion beantragt, die Straßen in „Maria-Autsch-Straße“ und „Alexander-Haindorf-Straße“ umzubenennen. Ferner soll der Rat beschließen, den Anwohnern die durch die Umbenennung entstehenden Kosten zu erstatten und die Verwaltung zu beauftragen, Anwohner durch organisatorische Hilfestellung zu unterstützen.
(Quelle WR vom 22. Februar 2014)
Und weitere Leserbriefe aus der gleichen Quelle:
Jeglichen Respekt verdient
Straßennamen. „Was die daraus machen, ist mir egal !“
Unglaublich, Herr Heß, wie Sie hier mit Menschen umgehen, die anderer
Meinung sind als Sie! Ist das das neue Demokratieverständnis, mit
welchem der vor „Selbstherrlichkeit strotzende“
Im Leserbrief des Herrn Pulte eine
Dienstpflichtverletzung zu sehen, ist mehr als ein fadenscheiniges
Argument und erweckt eher den Anschein es gehe eher um eine
„Majestätsbeleidigung“. Herr Heß, Sie erwecken den Anschein, als hätten
Sie allein das Recht zu entscheiden was Demokratie ist, wie
Meinungsfreiheit zu definieren ist und (noch) nicht verstanden, dass
sich auch ein Lehrer – insbesondere einer, der in Ihrer Gemeinde tätig
ist – kritisch mit unverständlichem Verhalten und Meinungsäußerungen
auseinandersetzen darf. Das als Attacke gegen Sie anzusehen, gehört eher
in die Kategorie „lächerlich“!
Sie versuchen hier einen Lehrer, der sicherlich
seine Qualifikationen langjährig ( mehr als 30 Jahre ) an der
Nikolaus-Kopernikus Realschule unangefochten unter Beweis gestellt hat,
die Fähigkeit abzusprechen , junge Menschen zu kritischen Demokraten zu
erziehen, nur weil er es gewagt hat, Sie, den 1. Bürger der Gemeinde, zu
kritisieren?
Ich jedenfalls schäme mich für ein derartiges
Verhalten, insbesondere, wenn es sich hierbei auch noch um christlich
und sozial geprägte Ratsmitglieder handelt! Wenn Sie , Herr
Bürgermeister, an anderer Stelle von „ Meinungsradikalität“ sprechen,
frage ich Sie: Was ist das dann im Umgang mit dem Leserbrief von Herrn
Pulte?
Pultes Brief verdient jeglichen Respekt, Herr
Bürgermeister Heß! Darin eine Dienstpflichtverletzung zu sehen, ist
absurd und spiegelt eindrucksvoll den Versuch wider,
Schade, damit wurde wieder einmal eine Chance
vertan, gelebte Demokratie und Meinungsbildung zu demonstrieren, statt
sich in der Sache mehr konfrontativ als kooperativ zu zeigen! Hiermit
haben Sie sich und Ihrer Gemeinde keinen Gefallen getan.
H.A. Klein
Wenden
Auch Lehrer darf Meinung äußern
Straßennamen/Pulte. Seit mittlerweile mehreren Wochen weht den
Befürwortern der Beibehaltung der umstrittenen Straßennamen in Bamenohl
ein rauer Wind in die Gesichter. Was nun folgt, sind zarte Versuche von
Mitgliedern der nicht umsonst als ,Große Koalition’ titulierten
Mehrheit im Rat und des übermächtigen Bürgermeisters, sich von teilweise
peinlichen Äußerungen und Verhaltensweisen zu distanzieren und doch
noch eventuell mögliche Straßenumbenennungen in Aussicht zu stellen.
Schließlich stehen im Mai die nächsten Kommunalwahlen an.
Der jetzigen SPD-Fraktion ist nur zu empfehlen,
eigene, auf sozialdemokratischer Grundlage basierende Kommunalpolitik zu
betreiben und versuchen, wieder eine breite Akzeptanz in der Gemeinde
Finnentrop zurück zu gewinnen, denn die ist in den letzten Jahren arg
verloren gegangen.
Trotz aller Versuche, „zurückzurudern“, lässt es der Bürgermeister zum
wiederholten Male nicht aus, auf persönliche Kritik völlig überzogen zu
reagieren. Ich meine das Possenspiel, das der Bürgermeister mit einem
sehr verdienten, engagierten Lehrerkollegen der
Nikolaus-Kopernikus-Realschule, Herrn Pulte, treibt. Der hat es doch
tatsächlich gewagt, einen Leserbrief zu veröffentlichen, in dem er sich
kritisch und besorgt zu dem o.g. Beschluss des Rates äußert und die
Ratsmitglieder auffordert, ,Rückgrat zu zeigen und sich über die
Position des Bürgermeisters hinwegzusetzen’.
Dieser wertet das nun als eine Dienstpflichtverletzung und hat den
Leserbrief samt eigener Stellungnahme an den RP Arnsberg als
Schulaufsichtsbehörde weitergeleitet. Diese seine Stellungnahme gipfelt
in der Äußerung, er bezweifele ,die Fähigkeit des Herrn Pulte, junge
Menschen zu kritischen Demokraten zu erziehen’. Genau das ist es, was
engagierte Lehrer wie Herr Pulte seit Jahren im Schulalltag, nicht nur
im Geschichtsunterricht, versuchen und praktizieren, weil das zu den
Grundwerten der schulischen Erziehung gehört.
Auch ein Lehrer einer Schule der Gemeinde
Finnentrop sollte seine Meinung äußern dürfen, wenn er sich ernsthafte
Gedanken über politische Missstände in unserer Gemeinde macht, auch wenn
es dem für den Schulbereich zuständigen Bürgermeister nicht passt.
Gisbert Florath,
Bamenohl
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