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Mittwoch, 25. Juni 2014

2014-06-25 Konstituierende Ratssitzung am 24. Juni 2014



Alle Finnentroper Bürgermeister aus Heggen

Heß fordert Ratsfraktionen zur Zusammenarbeit auf. Bahnübergang ab 8. Juli für Fahrzeuge geschlossen

Von Peter Plugge

Finnentrop. Sehr entspannt verlief die konstituierende Sitzung des neuen Finnentroper Gemeinderates. In einer vorherigen Sitzung des Ältestenrates hatte man sich auf eine Aufstockung der meisten Ausschüsse von zehn auf zwölf Mitglieder sowie auf deren personelle Besetzung geeinigt, so dass hier stets einstimmig über gemeinsame Listen abgestimmt wurde.
Nur bei der Besetzung des Verwaltungsrates der Sparkasse Finnentrop kam es zu Gegenstimmen der Fraktion FÜR Finnentrop, die im Gegensatz zur UWG nichtmals ein stellvertretendes Mitglied in das Gremium entsenden darf.

Appell zur Zusammenarbeit

Auch bei der Wahl zweier Stellvertreter des Bürgermeisters gab es eine gemeinsame Liste mit den Vorschlägen Bernadette Gastreich und Manfred Schloßmacher, beide CDU und beide aus Heggen. Diese Liste erhielt in geheimer Wahl 28 der 33 Stimmern anwesender Ratsmitglieder, so dass jetzt alle drei Finnentroper Bürgermeister aus Heggen kommen. Sie wurden, wie alle Ratsmitglieder, für die nächsten mehr als sechs Jahre von Bürgermeister Dietmar Heß verpflichtet.

Der nutzte die Gelegenheit, um die Ratsmitglieder zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit zum Wohl der Gemeinde aufzufordern und die Bereitschaft der Verwaltung hierzu zu erklären. Angesichts der bevorstehenden Aufgaben reiche es nicht, die Gemeinde zu verwalten: „Rat und Verwaltung müssen sie gestalten“, so der Bürgermeister.

Dabei konnte er auch die kurz bevorstehende Beseitigung einer Altlast verkünden: Laut Straßen NRW soll der Bahnübergang in Finnentrop ab dem 8. Juli für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Für Fußgänger bleibt er noch einige Monate geöffnet..

(Quelle WR vom 25.06.2014)

2014-06-25 Flugzeugabsturz im Sauerland (2)

 

Abgestürztes Flugzeug: Daten-Rekorder gefunden

Zwischenergebnisse erst in vier bis acht Wochen

Olsberg. Nach dem Flugzeugabsturz im Sauerland haben Experten die Daten-Rekorder der Unglücksmaschine gefunden. Erste Zwischenergebnisse werde es erst in vier bis acht Wochen geben, so ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Der Flugdatenschreiber und der Gesprächs-Rekorder aus dem Cockpit seien am Montag sichergestellt und nach Braunschweig zum Behördensitz gebracht worden.

Äußerlich seien die Geräte zerstört, die Mechanik sei aber intakt, sagte der Leiter der Untersuchung, Jens Friedemann. Bisher deute alles auf eine Kollision in der Luft hin.
Zwei Eurofighter der Bundeswehr und die Zivilmaschine sollten am Montag ein Manöver fliegen. Ein Kampfjet touchierte dabei die Zivilmaschine. Sie stürzte über dem Ort Olsberg-Elpe ab.



 „Manöver müssten verboten werden“

Einen Tag nach dem Absturz über Olsberg-Elpe sind die Menschen noch immer aufgewühlt. Wrackteile im Umkreis von drei Kilometern gefunden

Von Katja Voss

Olsberg. Eine unruhige Stille liegt über dem Dorf. Einen Tag nach der Flugzeug-Katastrophe in Olsberg-Elpe ist die Absturzstelle weiterhin abgesperrt. Das Gebiet wird mit Polizeiverstärkung aus Münster weiträumig abgesucht. Einige Wrackteile werden sogar in drei Kilometer Entfernung bei Siedlinghausen und Altenfeld gefunden. Am Absturzort hört man nur die durchfahrenden Autos, leise klingelnde Handys der Experten für Flugunfalluntersuchung und die Moderatoren der Fernsehteams.
Vereinzelt stehen die Elper zusammen auf der Straße oder ihren Terrassen und reden. Sie reden über das, was sie gesehen, gehört und gerochen haben. Langsam realisieren sie, wie viel Glück der 700-Seelen-Ort hatte. Verarbeitet haben die Anwohner das Unglück noch lange nicht. Sie stehen unter Schock.

90 Meter bis zur Wohnbebauung

„Das war wie ein Erdbeben, einfach furchtbar“, sagt Nicole Freisen, die ihre kleine Tochter im Kinderwagen durch den Ort schiebt. „Ich habe zu meinem vierjährigen Sohn noch gesagt: ,Die Flugzeuge sind ganz schön nah.’ Dann habe ich das Plissee am Fenster heruntergezogen, und plötzlich gab es einen Riesenknall und einen Feuerball. Er hat alles mitbekommen und konnte heute Nacht kaum schlafen.“ Die Hände der jungen Mutter zittern. Ihre Augen werden feucht. Sie ist innerlich aufgewühlt. Dazu kommt Wut. Wut auf die Übung über bewohntem Gebiet: „Dass so etwas erlaubt ist, ist eine Frechheit. Es müsste verboten werden.“

Das Flugzeug hat die Wohnbebauung von Elpe knapp verfehlt. Rund 90 Meter ist das nächste Haus von dem Krater entfernt. Für die zwei Piloten besteht keine Hoffnung. Ganz Elpe wird diesen Tag so schnell nicht vergessen. „Es reicht, dass zwei Menschen gestorben sind“, sagt Nicole Hütte, die sich gestern Mittag zum ersten Mal mit ihrer kleinen Tochter nach draußen gewagt hat. „Es war wie im Krieg. Die Ostsee und die Nordsee sind doch groß genug für solche Übungen. Auch wenn die Gegend hier nicht dicht besiedelt ist, geraten dabei dennoch Menschen in Gefahr.“
Ein paar Straßen weiter herrscht Alltag. Der Postbote bringt Briefe, Claudia Lobmeyer nimmt sie in Empfang. „Wir haben Riesenglück gehabt, dass auch keines der größeren Trümmerteile in Elpe oder den anderen Orten heruntergekommen ist.“ Auch sie ist besorgt, dass solche Mannöver über bewohntem Gebiet durchgeführt werden. Aber ihre Gedanken gehen noch weiter: „Die heiße Asche ist auf unseren Autos und sicherlich auch auf unserer Photovoltaikanlage gelandet und teilweise richtig festgebrutzelt. Die Wiesen sind kontaminiert. Wer kommt denn für die Schäden auf?“, fragt Claudia Lobmeyer.

Ergebnis „frühestens in einem Jahr“

Die Frage wird wohl so schnell nicht beantwortet werden können. Jens Friedemann von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) aus Braunschweig leitet die Ursachenforschung in Elpe: „Frühestens in einem Jahr“ könne man mit einem offiziellen Ergebnis rechnen. Bis dahin müssen Wrackteile und die beteiligten Flugzeuge untersucht, Daten ausgewertet und Zeugen vernommen werden.

Die Piloten der beiden Eurofighter wird die BFU erst heute befragen. Bis dahin gehen die Experten davon aus, dass der Learjet mit großer Wahrscheinlichkeit bereits in der Luft zerbrochen ist. Das Flugzeug älteren Baujahrs ist zwar mit einem Flugschreiber ausgestattet, dieser aber sammelt nur einen Bruchteil der Daten, die heute technisch erfassbar sind. Die Eurofighter dagegen sind mit modernster Technik und Cockpit-Kameras ausgestattet. Nach Informationen aus Luftwaffenkreisen haben diese Kameras bereits Bilder von einem Feuerball in der Luft aufgezeichnet. Bis die Elper aber Antworten auf ihre Fragen bekommen, werden Monate vergehen.



„Ein Elper ist so viel wert wie ein Kölner“

Landrat Karl Schneider kritisiert Luftwaffen-Manöver über ländlichen Gebieten

Von Harald Ries und Nina Grunsky

Hagen/Meschede. „Die Luftwaffe ist bemüht, Belästigungen für die Bevölkerung so gering zu halten wie irgend möglich“, sagt ihr Sprecher Hauptmann André Hesse.

Zumindest bis vorgestern scheint ihr das sogar einigermaßen gelungen zu sein. Jedenfalls hatte man im Sauerland keine Ahnung von dem, was sich über den eigenen Köpfen abspielt: „Ich habe nicht gewusst, was dort passiert“, sagt Landrat Karl Schneider. Darüber sei der Kreis nicht informiert worden. Und er fügt hinzu: „Bis Montagnachmittag habe ich mir nicht vorstellen können, dass so etwas hier bei uns stattfindet.“

Nun stellt sich ihm die Frage, ob solche Manöver über bewohnten Gebieten heutzutage überhaupt noch ein probates Mittel sind. Es sei eben nicht möglich, Übungsflüge über menschenleerem Gebiet durchzuführen, erklärt Luftwaffen-Sprecher Hesse darauf. „Dazu ist Deutschland zu dicht besiedelt.“ Und es würde auch nicht ausreichen, Abfangmanöver über der Ost- oder Nordsee oder in Nordamerika durchzuführen: „Die Piloten müssen mit den Verhältnissen im Land vertraut sein.“ Dabei gehe es nicht nur um Berg- und Talformationen, sondern auch um die Kenntnis der Flugplätze, auf denen ein eventueller Eindringling zur Landung gebracht werden solle.

Demnach werde also in ganz Deutschland geübt? Etwa auch in Ballungsgebieten? Zu der Frage macht Hauptmann Hesse keine konkreten Angaben. Aber das Sauerland ist Übungsgebiet? Dort würden regelmäßig Trainingsflüge durchgeführt, bestätigt der Luftwaffen-Sprecher.
Warum ausgerechnet hier, das will Landrat Schneider allerdings nicht recht einleuchten. „Hier wohnen auch Menschen“, sagt er verärgert darüber, dass es am Montagnachmittag beinahe zu einer noch größeren Katastrophe gekommen wäre. „Das Leben eines Elpers ist nicht weniger wert als das eines Kölners“, sagt Schneider.

Es habe sich am Montagnachmittag um ein völlig übliches Manöver gehandelt, betont Hauptmann Hesse, eine normale Trainingsmission, wie sie mehrmals jährlich durchgeführt wurde – „um Schaden von der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland abzuwenden“.

Was aber nicht heißen solle, das Sauerland sei Tiefflugzone. Hesse: „Tiefflüge finden unterhalb von 600 Metern statt, und die Übung am Montag war deutlich oberhalb von 1000 Metern.“

(Quelle WR vom 25.06.2014)

2014-06-24 Flugzeugabsturz im Sauerland





 

Absturz bei Bundeswehr-Übung

Bei Olsberg im Sauerland: Militärjet stößt mit Flugzeug zusammen.

Olsberg. Ein Kampfjet der Bundeswehr ist bei einer Übung über dem Sauerland mit einem beteiligten Zivilflugzeug zusammengestoßen. Der Learjet mit zwei Menschen an Bord stürzte nach dem Unfall mit dem Eurofighter in ein Waldstück bei Olsberg-Elpe und ging in Flammen auf, sagte die Sprecherin der Kreispolizei in Meschede. Ein Insasse ist tot, der andere wurde am späten Abend noch vermisst.

Im Umkreis von fünf Kilometern um die Absturzstelle wurden Trümmerteile entdeckt. Der Eurofighter landete hingegen sicher auf dem Fliegerhorst Nörvenich bei Köln. Er sei aber bei dem Einsatz schwer beschädigt worden, teilte die Luftwaffe weiter mit.

Die Zivilmaschine sei für die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD, siehe Box) unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin. Zwei Eurofighter und der Learjet hätten sich in der Luft zu einem Manöver getroffen, dabei habe ei­ner der Kampfjets die Zivilmaschine offenbar berührt, sagte der Sprecher. Der Unfall habe sich in einer Höhe von drei bis fünf Kilometern ereignet.
Der General der Flugsicherheit der Bundeswehr sowie die Bundesanstalt für Flugunfalluntersuchung hätten die Ermittlungen an der Absturzstelle aufgenommen. Nach Augenzeugenberichten sollen auch in der Nähe von Wohnhäusern Trümmerteile des Learjets niedergegangen sein. Das Flugzeug war nach der Kollision noch über den Ort geflogen und hinter den letzten Häusern aufgeprallt.
Bei der Bundeswehrmaschine handele es sich, so die Bundeswehr weiter, um einen Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31. Ein zweiter an der Übung beteiligter Eurofighter sei in Köln-Wahn gelandet, sagte der Luftwaffensprecher. Beide Piloten der Bundeswehr-Jets seien sehr erfahren und hätten die Übung schon sehr oft gemacht, betonte der Kommandant des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31, Oberst Andreas Hoppe. Er habe keine Hinweise darauf, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Es sei eine Glanzleistung des Piloten des beschädigten Flugzeugs gewesen, seine Maschine wieder sicher zurückzubringen, sagte Hoppe. Bei der Übung sei es um zivile Flugzeuge in Notlagen gegangen, die sich nicht mehr über Funk melden können. Im Ernstfall nehmen in solchen Fällen zwei Eurofighter Sichtkontakt auf und leiten die Maschine zum nächsten Flugplatz, erklärte Hoppe. Ein Eurofighter fliege dabei in einem Abstand von 500 bis 1000 Meter neben dem Zivilflugzeug, das andere etwa drei Kilometer dahinter.

GFD – Gesellschaft für Flugzieldarstellung

Die Gesellschaft für Flugzieldarstellung, kurz GFD, ist seit mehreren Jahren ein Tochterunternehmen der Rüstungssparte des Airbus-Konzerns.
Die Flugzeuge der Firma dienen unter anderem der Luftwaffe als Übungsziele. Ihren Sitz hat die GFD auf dem Flugplatz Hohn in Schleswig-Holstein. Sie hat eine Flotte von elf Learjets, zweimotorigen Geschäftsreiseflugzeugen, in Betrieb.


 „Es war, als hätte eine Bombe eingeschlagen“

Die Bewohner des Dörfchens Elpe stehen nach dem Absturz des Learjets unter Schock

Von Bernd Sangermannund Thomas Winterberg

Olsberg-Elpe. Matthias Hering schüttelt ungläubig den Kopf. „Der Einschlag ist nur knapp 100 Meter von unserem Haus entfernt. Wenn der uns getroffen hätte...“ Der ­46-Jährige spricht den Satz nicht weiter, er will gar nicht darüber nachdenken, was hätte passieren können. Leichenblass zeigt er Bilder, die er kurz nach dem Absturz des Learjets gemacht hat.

„Ich war gerade beim Koffer­packen. Wir wollen morgen ganz früh in den Urlaub fliegen. Nach Mallorca. Und dann plötzlich dieser Knall in der Luft. Das Haus hat richtig gewackelt“, erzählt Hering. Er sei sofort ans Fenster gesprungen und habe dann das Flugzeug gesehen, das raketenartig mit nur noch einem Flügel fast waagerecht über die Wiese geschossen und dann unterhalb des Waldes aufgeschlagen sei. „Dann gab es eine Explosion und einen riesigen Feuerball. Ich habe meinen Augen nicht getraut. Das sah aus wie im Krieg, als wenn eine Bombe eingeschlagen hätte. Dann habe ich gedacht: Vielleicht kannst Du ja noch helfen“, so Hering.

Durch den Garten stürmt er auf die gegenüberliegende Wiese. Auch Monika Joch, die im selben Haus wohnt, steht schon am Gartentor und alarmiert gegen 14.40 Uhr die Feuerwehr. Eine von vielen, die zum Handy greifen und die 112 anrufen. „Wir sind dann gemeinsam zu der Unglücksstelle gelaufen und waren wohl auch die Ersten dort. Vor lauter Qualm konnten wir aber kaum etwas sehen“, berichtet Hering.

Starker Rauch

„Es lagen überall Trümmer herum, die ganze Wiese war voll“, so Monika Joch. Matthias Hering stolpert über eine Turbine, findet unterwegs ein Bordbuch, das er später der Polizei übergibt. Von den Flugzeug­insassen zunächst keine Spur. Aber dann stößt er auf menschliche Überreste. Der Rauch ist inzwischen so stark, dass sich Hering zurück­ziehen muss. „Ich habe die ganze Zeit husten müssen. Die Lunge brennt jetzt noch.“

Wenig später treffen Rettungskräfte und Polizei ein. 54 Feuerwehrleute und 12 Einsatzfahrzeuge sind es. Dazu 15 Rettungssanitäter und fünf Mitarbeiter für die psychosoziale Betreuung der Helfer. Mehrere Rettungshubschrauber stehen noch später auf der Wiese. Sie werden ohne Patienten zurückfliegen. Die Unglücksstelle wird weiträumig abgesperrt, das Feuer gelöscht.

In kleinen Gruppen stehen die Dorfbewohner noch lange zusammen. Der Schreck steht ihnen ins Gesicht geschrieben. „Wir haben ein riesengroßes Glück gehabt“, sagt Monika Joch. Ein Passant glaubt fest daran, dass der Pilot die Maschine im letzten Augenblick von den Häusern weggerissen hat. „Ich habe gesehen, wie zwei Flugzeuge hintereinander in einer Wolke verschwunden sind. Dann gab es einen Knall. Für Überschall waren die zu langsam. Dann ging eine ­Maschine pfeilförmig zu ­Boden“, hat Landschaftsgärtner Markus ­Biene (40) beobachtet.

Derweil zeigt der zehnjährige ­Jonas Joch Metallteile, die er im Garten gefunden hat. „Auf dem Weg da oben sind noch viel mehr.“ Doch die will im Moment niemand sehen, geschweige denn sammeln.
Matthias Hering ist inzwischen in seiner Wohnung. Er schaut auf die Bilder, die er reflexartig geschossen hat. „Nein, nach Kofferpacken steht mir der Kopf überhaupt nicht mehr.“ Immer wieder klingelt das Telefon. Bekannte und Freunde wollen wissen, was passiert ist, ob es der Familie gut geht.

Oberhalb der St.-Lucia-Kirche ­haben Hochsauerlandkreis und Stadt Olsberg unterdessen eine provisorische Pressekonferenz im Kindergarten anberaumt. Kreisbrandmeister Martin Rickert berichtet dort vom Fund eines Fallschirms. Zwei Kilometer entfernt in Altenfeld. „Es kann sich nur um einen Bremsfallschirm handeln. Der Privatjet hatte keine technische Vorrichtung, mit der die Insassen hätten aussteigen können“, sagt der 59-Jährige. Die Überlebenschancen für den zweiten Insassen der Maschine stehen daher sehr schlecht.

Unglaubliches Glück gehabt

Noch in der Pressekonferenz, an der kein Vertreter der Bundeswehr teilnimmt, werden Fragen laut, ob es tatsächlich eine militärische Übung gewesen sei, warum so dicht über Wohngebieten geflogen werde und ob der Kreis über solche Aktionen generell informiert werde.
Fragen, auf die es so kurzfristig keine Antworten gibt. Auch Landrat Dr. Karl Schneider ist nach Elpe gekommen. „Eine ganz schlimme Sache. Aber die Elper haben bei ­allem ein unglaubliches Glück gehabt.“ Er spricht nicht aus, was vielen Menschen durch den Kopf geht. Was wäre, wenn die Maschine eine Schneise durch das 700-Seelen-Dorf gezogen hätte? Nur einen Steinwurf entfernt liegt das Fort-Fun-Abenteuerland.

Immer wieder kreisen Militärhubschrauber über dem Dorf und suchen. Am Abend heißt es plötzlich, der Vermisste sei nun doch gefunden worden. Doch das ist eine Fehlmeldung.


Die Aufarbeitung einer Tragödie

Kontakt mit Experten in ganz Deutschland. Luftraum gesperrt

Olsberg. Was passierte am Montag gegen 14.40 Uhr in drei bis fünf Kilometern Höhe über dem Hochsauerlandkreis? Die Schockstarre nach dem Absturz des Learjets in Olsberg-Elpe weicht der unausweichlichen Aufarbeitung einer Tragödie.

Während an der Absturzstelle am späten Nachmittag Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, Flugunfall-Untersuchung, Staatsanwaltschaft und Luftaufsicht unter Hochdruck versuchten, sich ein erstes Bild zu machen, sind drei Reporter dieser Zeitung bereits wieder in der Redaktion, um ihre Berichte zu schreiben. Erste Meldungen und Fotos aus Elpe haben sie da längst über das Internet und die sozialen Netzwerke abgesetzt.

Derweil haben weitere Kollegen Behörden und Experten in ganz Deutschland kontaktiert, um Hintergründe zusammenzutragen. Archive werden bemüht, andere Nachrichtenquellen ausgewertet und sogar Kollegen an der Ostsee um Unterstützung gebeten.

Ein Ziel lässt sich nicht realisieren: eine Übersicht in Form eines Luftbildes. Der Luftraum ist gesperrt, kein ziviles Flugzeug darf die Unglücksstelle überfliegen. Die Behörden erklären, sie möchten nicht, dass die Ermittlungen durch Überflüge gestört werden.

Gegen Abend ergibt sich für die Redaktion dennoch ein erstes klares Bild, das in den nächsten Tagen immer wieder überprüft und ergänzt werden muss. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hat bereits angekündigt, dass belastbare Aussagen erst in Wochen vorliegen werden.

(Quelle WR vom 24.06.2014)

Donnerstag, 19. Juni 2014

2014-06-18 Pressebericht zur konstituierenden CDU-Fraktionssitzung am 2. Juni 2014


Helmig und Henkel führen Finnentroper CDU-Fraktion
Große Freude über Wahlergebnis – Dank an Heinz Müller

Finnentrop. Mit großer Freude wurde in der ersten Sitzung der neuen CDU-Fraktion im Finnentroper Gemeinderat auf das Ergebnis der Wahlen vom 25. Mai geschaut: mit 60,99 Prozent der Stimmen ist die CDU der klare Wahlsieger in der Gemeinde Finnentrop. Im Vergleich zur Kommunalwahl 2009 konnten die Christdemokraten 3,51 Prozent hinzu gewinnen. Alle 17 Wahlkreise gingen an die CDU-Bewerber, dazu gesellen sich vier über die Reserveliste eingezogene Ratsmitglieder.

Mit 21 von 34 Ratsmandaten stellt die CDU in den kommenden sechs Jahren eine starke absolute Mehrheit im Gemeinderat. Das gute Ergebnis wird auf ein überzeugendes persönliches Angebot, aber auch auf die in der Vergangenheit gute, kontinuierliche und vor allem stets sachorientierte Arbeit zurückgeführt.

Besondere Freude herrschte bei den Ortsunionen Finnentrop und Lenhausen. In Finnentrop holte CDU-Kandidat Andreas Hasenau den zuletzt an die SPD verlorenen Wahlkreis mit deutlichem Vorsprung zurück. In Lenhausen zog die CDU Kandidatin Simone Schulte mit 248 Stimmen (46,1 Prozent) in den Gemeinderat ein und nahm hier der UWG das Direktmandat ab.

Über die Reserveliste der CDU zogen Hubertus Stipp (Sange), Martin Willeke (Bamenohl), Edgar Tiggemann (Fretter) und Simone Hesener (Lenhausen) in den Gemeinderat ein.

In der konstituierenden Fraktionssitzung wurde der „alte“ Fraktionsvorsitzende Ralf Helmig aus Rönkhausen einstimmig wiedergewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde erstmals Achim Henkel (Bamenohl) gewählt. Zweite stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Geschäftsführerin bleibt Christiane Höveler aus Fretter. Besonderer Dank galt dem langjährigen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Heinz Müller aus Rönkhausen, der sich weiter um seinen Wahlkreis in Rönkhausen kümmern wird.

Der neuen CDU-Fraktion gehören außerdem an: Ralf Beckmann und Dirk Leibe und (Finnentrop), Achim Henkel und Petra Beule (Bamenohl), Gregor Flamme (Weringhausen), Marco Rinscheid (Schönholthausen), Martin Hageböck (Ostentrop), Burkhard Hömberg und Christiane Höveler (Fretter), Werner Hüttemann (Serkenrode), Bernadette Gastreich, Wolfgang Drixelius und Manfred Schloßmacher (Heggen).