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Montag, 30. September 2013

2013-09-30 Feuerwehr-Nachwuchs jubelt über Pokalflut auf dem Kreisjugendfeuerwehrtag in Finnentrop


Feuerwehr-Nachwuchs jubelt über Pokalflut 

 

Gesamtsieg für die Jugend aus Oberhundem/Selbecke. 19 Team aus dem Kreis Olpe beim Kreisjugendtag

 

Von Barbara Sander-Graetz


Finnentrop. Die Jugendfeuerwehr Oberhundem/Selbecke 1 ist der große Sieger beim 27. Kreisjugendfeuerwehrtag, der in diesem Jahr in Finnentrop stattfand. Insgesamt vier Pokale konnten die Jungen und Mädchen aus dem kleinen Ort bei Oberhundem am Samstag bei der Siegerehrung am Schulzentrum in Finnentrop entgegen nehmen.

19 Teams der Jugendwehren aus dem gesamten Kreis Olpe mit rund 250 Kids zwischen zehn und 17 Jahren trafen sich am Samstagmittag in Finnentrop, um sich zu messen und ihr feuerwehrtechnisches Können unter Beweis zu stellen. Darunter war auch ein Team der Finnentroper Partnergemeinde aus Helbra, das anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr Finnentrop angereist war. Begrüßt wurden alle Nachwuchs-Feuerwehrleute von Landrat Frank Beckehoff, der einen schönen und erfolgreichen Tag wünschte, verabschiedet rund fünf Stunden später von Bürgermeister Dietmar Heß.
Fleißig geübt Der Nachwuchs hatte im Vorfeld natürlich fleißig geübt, um zu zeigen, was er kann. Teamgeist, Taktik und Schnelligkeit waren gefragt. Vier Aufgaben, mussten bewältigt werden: Der Knotenbock, die Schlauchstafette, ein Hindernislauf und das Zusatzspiel.

Am Knotenbock wurden Feuerwehrknoten- und Stiche gezeigt, während ein Teil des Teams mit Tragkraftspritze und Saugleitungen eine Wasserversorgung herstellte. Bei der Schlauchstafette galt es, eine 120 Meter lange Schlauchleitung zu verlegen. Der Hindernislauf machte seinem Namen alle Ehre.
„Wichtig ist uns aber auch der Gesamteindruck einer Mannschaft“, so Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Ohm. Dafür gab es dann nochmals Extrapunkte.

Floriansmedaille Am Abend kam dann der große Augenblick der Siegerehrung. Doch zuvor hatte Jürgen Ohm noch einen besonderen Programmpunkt. Michael und Mariele Rogge wurden mit der Floriansmedaille der Landesjugendfeuerwehr des Landes NRW ausgezeichnet. Seit über 15 Jahren sorgen sie dafür, dass der Feuerwehrnachwuchs bei Wettkämpfen, Veranstaltungen und Zeltlagern etwas Leckeres auf die Gabel bekommt. Am Samstag nahmen sie Abschied und gaben diese Aufgabe in die Hände von Christian Stahl weiter.

Nachdem der stellvertretende Kreisbrandmeister Paul-Gerhard Hofacker allen Teilnehmern gedankt hatte: „Ich habe eine disziplinierte und absolut tolle Jugendfeuerwehr gesehen. Dafür mein Kompliment“, ging es an die Siegerehrung.

Bester Gesamteindruck Gesamtsieger wurde Oberhundem/Selbecke 1 vor Olpe 1 und Wenden 1. Beim Gesamteindruck schnitt das Team Olpe 1 am besten ab, gefolgt von Finnentrop Frettertal 1 und Oberhundem/Selbecke 2..

(Quelle WR vom 30.09.2013)

2013-09-30 "Die Zunkunft wird 25"


25 Jahre Jugendwehr Zeichen für gute Arbeit 

 

Festakt und zahlreiche Ehrungen aus Anlass des Jubiläums der Finnentroper Jugendfeuerwehr 

 

Von Barbara Sander-Graetz

  Finnentrop.Unter dem Motto „Die Zukunft wird 25“ feierte die Jugendfeuerwehr der Gemeinde Finnentrop am Freitagabend in der Mensa des Schulzentrums ihren 25-jähriges Bestehen. Gemeindejugendfeuerwehrwart Julian Hagebock begrüßte dazu neben zahlreichen Ehrengästen auch Vertreter aus den Partnerstädten Diksmuide in Belgien und Helbra in Sachsen-Anhalt.
„Am 16. Juni 1988 wurde noch nicht von demografischem Wandel gesprochen. Nein, die Geburtenzahlen stiegen seit ein paar Jahren wieder. Das Schrumpfen der Bevölkerung, das Anfang der 70er Jahre begonnen hatte, schien wieder gestoppt zu sein“, so Julian Hageböck, „Aus heutiger Sicht kann man es nur als weitsichtig bezeichnen, dass an diesem Tag in der Gemeinde Finnentrop eine Jugendfeuerwehr gegründet wurde, die bis heute das Überleben unserer Freiwilligen Feuerwehr sichert“.

Mit 78 Jugendlichen und 23 Betreuern, von denen 18 aus- und fortgebildete Jugendgruppenleiter sind, steht die Finnentroper Jugendwehr so gut und breit aufgestellt da, wie noch nie. „Das kann nur eins bedeuten : 25 Jahre gute Arbeit“, so Hageböck weiter. Den Gründern der Jugendwehr, Siegfried Meyer, Wolfgang Weichhold und Uwe Menzebach, sprach Julian Hageböck im Namen seinen ganz besonderen Dank aus. Neben Grußworten von Bürgermeister Dietmar Heß, dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Paul-Gerhard Hofacker, sowie dem Leiters der Finnentroper Feuerwehr, Achim Stracke, nutzte Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Ohm den Abend, um zwei Männer besonders auszuzeichnen.

Ralf Orbana und Jörg Hoffmann erhielten die Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr NRW
Ralf Orbana war von 2004 bis 2012 in der Leitung der Jugendfeuerwehr aktiv. Zuerst war er drei Jahre lang stellvertretender Gemeindejugendfeuerwehrwart. Danach führte er fünf Jahre lang die Geschicke der Jugendfeuerwehr Finnentrop als Gemeindejugendfeuerwehrwart.Jörg Hoffmann ist seit 2001 in der Jugendfeuerwehr als Betreuer und Gruppenleiter tätig. Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten außerdem Stefan Rapp, Michael Brachthäuser, Reiner Sarne, Markus Thiele, Mario Weichhold, Stephan Braunsdorf, Torsten Höllermann, Peter Kramer, Andreas Segref, Marcus Steinhoff und Jürgen Stießberg ausgezeichnet. Umrahmt wurde der Festakt von Multimediapräsentation über 25 Jahre Jugendfeuerwehr.

(Quelle WR vom 30.09.2013)

Und der  Sauerlandkurier  berichtete am 2. Oktober 2013:


Samstag, 28. September 2013

2013-09-28 Unterwegs mit dem Henker - Mittelalterliche Stadtführung in Dortmund


Unterwegs mit dem Henker 

 

Mittelalterliche Stadtführung in Dortmund. Mit dem Henkersknecht vom Hexenteich bis zum Scheiterhaufen

 

Von Anton Kurenbach Dortmund. Der Scharfrichter geht in Dortmund um: Bei einer geführten Tour können Gruselfreunde die düsteren Seiten des Mittelalters in der ehemaligen Hansestadt erleben. Das funktioniert trotz eines Mangels an mittelalterlichen Bauten erstaunlich gut – auch wenn gelegentlich der Verkehr stört.
Der Henker wartet schon. Auf sein Richtschwert gestützt lässt er den finsteren Blick über die Versammelten schweifen. „Mit dem Scharfrichter durch die Stadt“ heißt die Tour, die sie gebucht haben, und mit besagtem Herrn als Führer geht es auf eine Entdeckungsreise zu den finsteren Seiten des mittelalterlichen Dortmunds.
Eine Stadtführung der etwas anderen Art. Mit dem Henker geht es quer durch die Stadt. Ein bisschen gruselig ist es schon, manchmal auch skurril aber auf jeden Fall interessant. Ob Wasserprobe am Kuckelketeich, Hexenverbrennung auf dem Hansaplatz oder Foltergeräte am alten Markt: Die Tour ist nichts für schwache Nerven, das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Da wird mittelalterliche Medizin nicht nur in ihren unschönen Details geschildert, nein, da werden auch eingelegte Augen und Zunge herumgereicht, da wird bei der Beschreibung der Urinprobe an gelber Flüssigkeit genippt.
Die Bedeutung von „trisselig“ „Das ist Infotainment“, sagt Ute Iserloh von der Firma Kulturvergnügen, dem Veranstalter. „Meister Herrmann, der Henker, ist sogar eine historisch verbürgte Figur“. Man merkt, dass eine Menge Recherche in die Führung geflossen ist. Anekdoten zur Reinoldikirche hier, ein unerwartetes Badehaus da – und hätten Sie gewusst, dass das Dortmunder Wort „trisselig“ von einem Strafgerät (Trissel) kommt, in dem die Delinquenten bis zur Übelkeit von der gaffenden Menge herumgeschleudert wurden?
Natürlich steht die Führung vor dem alten Dortmund-Problem: Wie vermittelt man mittelalterliche Geschichte in einer Stadt, in der vom Mittelalter nichts mehr zu sehen ist? Man kann sich höchstens an den Resten orientieren, die Umrisse des Kuckelketors am Schwanenwall anschauen oder die stets beliebte Reinoldikirche zeigen.
Ein Henker im Größenwahn Dass die Tour dennoch funktioniert, liegt an zwei Dingen: Zum einen wird das Publikum eingebunden, darf Schandkragen tragen und Galgenstricke knoten und bei einem Gottesurteil bestimmen, wer der bessere Fußballverein ist – Schalke oder Dortmund. Ja, der Henker sucht sich sogar einen Gehilfen aus den Teilnehmern, zum Karrenziehen und Schnapsverteilen. So werden die Erzählpassagen aufgelockert.
Zum anderen liegt das an Dr. Klemens Heinrich, der den Henker spielt. Der Fremdenführer geht voll ihn seiner Rolle auf, schwankt zwischen Größenwahn und schmieriger Bedrohlichkeit, brüllt seine Unverzichtbarkeit hinaus, nur um dann leise zischend eine Besucherin der Hexerei zu bezichtigen. „Für mich ist das Schönste, wenn jemand hinterher zu mir kommt und sagt, dass die Tour toll war“, sagt Heinrich.
Ganz ohne Manko ist die Veranstaltung dennoch nicht: Wenn die Tour an belebten Straßen hält, ist es oft schwer, den Scharfrichter überhaupt zu verstehen. Gerade die leisen, bedrohlichen Töne gehen dann im Lärm des Verkehrs unter, was schade ist – und mehr als einmal die historische Atmosphäre zerstört.
Insgesamt ist das aber nur ein Wermutstropfen, die Tour ist eine gelungene Erweiterung des Dortmunder Tourismusangebots. Zwar werden Mittelalterinteressierte die eine oder andere Anekdote schon kennen, wer sich aber einfach mal einen Abend gruseln und ekeln will, der ist hier richtig – sofern er bereit ist, den Preis von 17 Euro pro Person zu bezahlen. Die nächste — und für 2013 vorläufig letzte — Henker-Tour findet am 31. Oktober statt.

(Und ich möchte die Henker-Tour bei unserem Betriebsausflug am 18. Oktober  erleben!)


Erste Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit 

 

Die Geschichte der Stadt Dortmund reicht über 1100 Jahre zurück. Die Stadt erlebte zwei Blütezeiten, während deren sie von europaweiter Bedeutung war: einmal im 14. Jahrhundert als Vorort der westfälischen Hansestädte in der Hochphase der Städtehanse und zum zweiten Mal im 19. und 20. Jahrhundert als Zentrum der Industrialisierung im Ruhrgebiet während der Gründerzeit und danach bis zur Stahlkrise als bedeutender Standort der Montanindustrie.

Erste Spuren der Besiedlung auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Die Ausgrabungen eines jungsteinzeitlichen Dorfes zwischen den Stadtteilen Oespel und Marten sowie frühmittelalterliche Friedhöfe in Wickede und Asseln belegen dies.
(Quellen: WR vom 28.09.2013)

Freitag, 27. September 2013

2013-09-27 Ergebnis der Wahl endgültig festgestellt

Ergebnis der Wahl endgültig festgestellt 


Beteiligung im Kreis Olpe bei 71,37 Prozent

 
Kreis Olpe. Das Ergebnis der Bundestagswahl vom vergangenen Sonntag, 22. September, im Wahlkreis 149 Olpe - Märkischer Kreis I ist jetzt endgültig festgestellt.
Der Kreiswahlausschuss, der unter dem Vorsitz von Landrat Frank Beckehoff, dem zuständigen Kreiswahlleiter, im Kreishaus tagte, hat das bisherige vorläufige amtliche Endergebnis nunmehr endgültig bestätigt.
Demnach stimmten von 150.469 Wählern 71.437 (47,97 Prozent) für die CDU.
Für die SPD entschieden sich 42.002 Wahlberechtigte (28,21 Prozent).
Auf die FDP entfielen 7.694 Stimmen (5,17 Prozent) und die Grünen erhielten 7.726 Stimmen (5,19 Prozent).
Die Linke konnte insgesamt 7.113 Stimmen (4,78 Prozent) auf sich vereinigen sowie die AfD 6.151 Stimmen (4,13 Prozent).
Die Wahlbeteiligung lag bei der Bundestagswahl im Kreis Olpe bei 71,37 Prozent.
Als direkt gewählter Bewerber wird der Kandidat der CDU, Dr. Matthias Heider, den Wahlkreis 149 weiterhin im Bundestag vertreten. Für ihn entschieden sich 76.911 (51,67 Prozent) der Wählerinnen und Wähler.
Die genauen Zahlen über Wahlberechtigte, Wähler und die Stimmverteilung bei Erst- und Zweitstimmen finden Interessierte ab sofort auf den Internetseiten des Kreises Olpe unter der Internetadresse www.kreis-olpe.de.

(Quelle WR vom 27.9.2013)

Dienstag, 24. September 2013

2013-09-23 Bundestagswahl 2013, eine Nachlese


Merkel triumphiert, FDP stürzt ab

Union kratzt an absoluter Mehrheit. FDP erstmals nicht im Bundestag. Rot-Grün verpasst Wahlziel klar

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Höhepunkt ihrer Macht: Ihre Union hatte am Wahlabend sogar eine hauchdünne absolute Mehrheit der Bundestagsmandate in Sichtweite.
Die seit vier Jahren regierende schwarz-gelbe Koalition wurde abgewählt, weil die FDP nach einem historischen Desaster erstmals in ihrer Geschichte aus dem Bundestag flog. Ein Unsicherheitsfaktor in den Hochrechnungen blieb die eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD). Sie verbuchte einen Überraschungserfolg dicht an der Fünf-Prozent-Marke.
Merkel hat jetzt alle Karten in der Hand – nach den Hochrechnungen wären eine Große Koalition mit der SPD oder Schwarz-Grün möglich. Die SPD mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und die Grünen mit dem Duo Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin verfehlten ihr Wahlziel Rot-Grün um Längen.
Die Alleinregierung der CDU/CSU wurde nach übereinstimmenden Hochrechnungen von ARD und ZDF vom späten Abend offenbar nur knapp verpasst. Im Bund erreichte bisher nur die Union einmal eine absolute Mehrheit: 1957 stimmten 50,2 Prozent für die Partei von Kanzler Konrad Adenauer.
Die FDP blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. Die erst vor wenigen Monaten gegründete AfD hat den Zahlen von ARD und ZDF zufolge den Sprung in den Bundestag nur ganz knapp verpasst.
Die Union lag den ganzen Abend über praktisch gleichauf mit der Opposition aus SPD, Grünen und Linkspartei. SPD und Grüne hatten ein Zusammengehen mit der Linken im Wahlkampf strikt abgelehnt. Die Union will nicht mit der AfD kooperieren. Eine Große Koalition hatte zuletzt von 2005 bis 2009 unter Führung Merkels regiert und Deutschland durch die Wirtschafts- und Finanzkrise geführt.
Merkel sprach unter dem Jubel ihrer Anhänger von einem „Superergebnis“ und versicherte: „Wir werden damit verantwortungsvoll und sorgsam umgehen.“ SPD-Chef Sigmar Gabriel zeigte sich enttäuscht: „Ja, wir haben zugelegt, aber wir haben mehr erwartet, keine Frage“, sagte er und gratulierte der Union. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ergänzte: „Der Ball liegt im Spielfeld von Frau Merkel. Sie muss sich eine Mehrheit besorgen.“ CDU-Vorstandsmitglied Annegret Kramp-Karrenbauer schloss Verhandlungen mit den Grünen über eine mögliche Koalition nicht aus. Auch Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin lehnte solche Gespräche nicht grundsätzlich ab. „Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dabei etwas rauskommt, halte ich nicht für besonders hoch“, sagte er.
Der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke sprach von einem „ganz starken Ergebnis“. In Zusammenhang mit der Euro-Rettung sprach Lucke von „Entartungen der Demokratie“.
FDP-Chef Philipp Rösler und Spitzenkandidat Rainer Brüderle übernahmen die politische Verantwortung für das Debakel ihrer Partei. Beide deuteten am Sonntagabend ihren Rücktritt an. Der nordrhein-westfälische FDP-Chef Christian Lindner verlangte eine Erneuerung seiner Partei.
Die Wahlbeteiligung lag bei über 72 Prozent – 2009 waren es noch 70,8 Prozent.


 

Merkel auf dem Gipfel ihrer Macht

Die Bundeskanzlerin fährt für die CDU das beste Wahlergebnis seit mehr als 20 Jahren ein.

Zu Beginn ihrer dritten Amtsperiode spielt sie in der Helmut-Kohl-Klasse

Von Miguel Sanches Berlin. Sie ballen die Faust, singen, hüpfen. Wie in der Südkurve. Aus der Tiefe des Raums kommt der Ruf: „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht erlebt, so schön“. Berlin, Konrad-Adenauer-Haus, 18 Uhr: Schwarz-Gelb ist gerade ­doppelt abgewählt worden, im Bund wie in Hessen. Und die CDU? Sie feiert!
„Faszinierend, eine Riesen- ­Freude“, flötet CDU-Vizechefin Ursula von der Leyen. Sie zieht von TV-Team zu TV-Team, um neue Superlative ringend: „Das ist überragend.“ Oder: „Ich freue mich unglaublich.“ Die Frau strahlt. Es sei ein Ergebnis, „wie wir es seit Jahren nicht mehr erlebt haben“, sagt Armin Laschet, Chef der NRW-CDU.
Hinter den Kulissen: ungläubiges Staunen. Ein Insider erzählt uns, „da herrschte Ungewissheit, wir wussten nicht, was aus der FDP und was aus der AfD wird.“ So erklärt sich, dass CDU-Chefin Angela ­Merkel in ihrer ersten spontanen Reaktion nur über die CDU redet; und dass ihr nichts Gefühliges zur FDP einfällt, mit der sie vier Jahre regiert hat. Erst später, im Fern­sehen, in der Elefantenrunde, beteuert Merkel auf Nachfrage zum FDP-Debakel: „Ich bedaure das.“
Die Kanzlerin hatte die Prognose und die erste Hochrechnung abgewartet. Nach 45 Minuten, als ihr Sieg perfekt scheint, nimmt Merkel die drei Stufen, rauf auf die grau­drapierte Bühne. Sie trägt eine ­blaue Jacke zur schwarzen Hose. Vor der Bühne hat die CDU eine Gruppe junger Leute positioniert: Es ist das A-Team, es sind die Claqueure, die sangesfreudigen Fans in ihren orangefarbenen T-Shirts, die siegestrunken „Angie, Angie“ rufen.
Ein leichtes Lächeln umspielt Merkels Lippen. Von Sekunde zu Sekunde wird die Erleichterung größer, bis sie völlig entspannt lacht. Einen kleinen Seitenblick wirft sie ihrem Ehemann Joachim Sauer zu. Links von ihr, seitlich an der Wand, ihre Clique: Sauer, Büroleiterin ­Beate Baumann, Verteidigungs­minister Thomas de Maizière einen Schritt dahinter. Merkels Vizechefs stehen neben ihr auf der Bühne.
Merkel hat das beste Ergebnis der CDU seit über 20 Jahren einge­fahren. Jetzt, an der Schwelle zur dritten Amtsperiode, spielt sie in der Helmut-Kohl-Klasse. 2005 und 2009 hatte man ihr noch nachge­rufen, Merkel gewinne nur ­Umfragen, aber keine Wahlen. ­Dieses Mal löst Merkel ihren Amtsbonus ein. Über 42 Prozent.
„Auf dem Teppich bleiben“ Mit einer absoluten Mehrheit der Stimmen hatte sie nicht gerechnet. Und in Interviews war sie meist auch nicht danach gefragt worden. Sie vernimmt die Zahlen am Wahlabend, traut aber ihren Ohren nicht. Merkel will das amtliche Ender­gebnis abwarten, eine Nacht darüber schlafen. „Wir bleiben auf dem Teppich“, verspricht Gröhe.
Mit dem Ergebnis werde man „vertrauensvoll und sorgsam umgehen“, verspricht Merkel im Konrad-Adenauer-Haus. Nichts anderes wird sie später auch im Fernsehen sagen. Aus Respekt vor der FDP – zu dem Zeitpunkt noch im parlamentarischen Überlebenskampf – verrät sie nirgendwo ihre Pläne.
„Es ist zu früh, genau zu sagen, wie wir vorgehen aber freuen dürfen wir uns heute schon, denn wir ­haben es toll gemacht“, hatte die CDU-Chefin den Anhängern zugerufen. Die CDU-Spitze sitzt nicht geschlossen zusammen; immer steht gerade einer von ihnen im Fernsehen Rede und Antwort. Erst heute bietet sich die Chance, die Strategie im Lichte des Ergebnisses nüchtern zu beraten.
Wenn man die absolute Mehrheit der Stimmen verfehlt, ist eine Große Koalition kein Selbstläufer. Es gibt nach Informationen unserer ­Zeitung Politiker, die mit allen ­Parteien reden wollen. Auch mit den Grünen. In der „Elefantenrunde“ gratuliert der Grüne Jürgen Trittin ihr betont freundlich. Schmeißt der Mann sich schon ran? Die Alternative: Ein Rosenkrieg, zweiter Teil, (Bündnis mit der SPD) oder eine „Pizza Connection“?
Eine Große Koalition wäre plausibler. Es gab Signale – bis in die letzten Tage hinein. Letzte Kabinetts­sitzung am Mittwoch: Was beschließt man? Einen Mindestlohn (für Steinmetze), also eine Kern­forderung der SPD. Und im Wahlaufruf der CDU fand sich keine ­Kritik an einer Erhöhung des ­Spitzensteuersatzes – auch so eine SPD-Forderung. In Hessen wurde Schwarz-Gelb abgewählt – der ­Bundesrat ist jetzt in SPD-Hand.
Unten im Foyer des Adenauer-Hauses herrscht ein dichtes Gedränge, wie auf der Kirmes. Es gibt Wein, Sekt, Bier, ein Buffet, sogar einen Stand mit Zigaretten. Gut 1000 Menschen belagern die CDU, darunter Fernsehteams aus aller Welt. Und es gibt in der Tat was zu bestaunen: Merkels Erntedankfest.



Historische Niederlage für die FDP

Erstmals wird die Partei nicht mehr im Bundestag vertreten sein. Das Führungsduo Rösler und Brüderle deutet bereits den Rücktritt an. Die Basis sagt: „Jetzt muss etwas passieren“

Von Julia Emmrich Berlin. Es ist ein historischer Moment. Zum ersten Mal seit 1949 ist die FDP nicht mehr im Bundestag vertreten. Bis zuletzt hatten die Liberalen auf das Mitleid der Unionswähler gesetzt und um Leihstimmen geradezu gebettelt. Doch die Rechnung ging nicht auf: Hauptsache weiterregieren – als Botschaft war das vielen zu wenig. Die Wähler bestraften die FDP mit dem schlechtesten Ergebnis in ihrer über 60-jährigen Geschichte.
„Es ist eine schwere Stunde für die FDP.“ Rainer Brüderle sieht müde aus, blass. Schmallippig reiht sich die FDP-Riege um den 68-Jährigen Spitzenkandidaten. Guido Westerwelles Miene ist versteinert. Mit ihm hatte die FDP bei der letzten Wahl das Dreifache geholt. Nun steht ein dreifacher Abschied an: Die FDP wird nicht mehr im Bundestag sein, Rainer Brüderle und Philipp Rösler deuten ihren Rücktritt an, die liberalen Minister verlieren ihre Ämter.
Sie haben damit gerechnet, dass es eng wird. „Wir halten die Taschentücher bereit“, witzeln die Anhänger der Liberalen noch am späten Nachmittag im Kongresszentrum am Berliner Alexanderplatz. Für die Wartenden gibt es Kartoffelsuppe, Merkels Lieblingsessen. Dass sie eine Henkersmahlzeit löffeln, können sie da noch nicht wissen. Aber sie ahnen es. Ungewohnt ernst steht der Komiker Dieter Hallervorden („Ich bin FDP-Sympathisant“) im Gedränge. „Für eine liberale Republik braucht man eine liberale Stimme im Bundestag“, mahnt er. Die FDP habe es nicht verdient, dass nur die letzten vier Jahre gesehen würden, und nicht „die Leistung der letzten Jahrzehnte“. Er trinkt Wasser. Sekt hat die Partei erst gar nicht geordert.
Ein kollektives Stöhnen Die erste Hochrechnung verschlägt den Liberalen die Sprache. Unter fünf Prozent. Und zwar nicht knapp, sondern deutlich. Ein kollektives Stöhnen, ein entsetztes „Nein!“ fliegt durch die Reihen. Minuten später dann das Ergebnis aus Hessen. Auch hier unter der Fünf-Prozent-Hürde. Jetzt stöhnen sie noch lauter. Als hätten sie erst jetzt verstanden, dass es kein Rechenfehler ist, sondern ein Trend. Die Wähler strafen die FDP flächendeckend ab: erst in Bayern, jetzt im Bund und in Hessen.
Den Liberalen schießen die Tränen in die Augen. „Ich bin schlichtweg geschockt“, sagt Parteimitglied Gregor Jung. Mit seinen 33 Jahren ist er nur ein paar Jahre jünger als Philipp Rösler. „Es muss jetzt was passieren“, sagt Jung. Und was? „Ei­ne absolute Neuausrichtung.“ Und wohin? „Das weiß ich, ehrlich gesagt auch nicht.“ Mechthild Roth da­gegen schon. Die 87-jährige Juristin ist extra aus Detmold zur Wahlparty nach Berlin gefahren. Seit 50 Jahren ist sie in der FDP, sozial-liberaler Flügel. Sie weint nicht. Sie hat es kommen sehen: „Die FDP hat zu sehr auf das Thema Steuern gesetzt und zu wenig auf Soziales.“ Und nun? „Die FDP ist gewöhnt, dass sie mal gewinnt und mal verliert. Beim nächsten Mal sollten sie mehr Frauen aufstellen.“ Da hinke die FDP den anderen Parteien hinterher. Roth zuckt die Achseln. „Aber das war immer schon so.“
„Es ist nicht das Ende der Partei“, sagt Rainer Brüderle, der gescheiterte Spitzenkandidat. Parteichef Rösler findet Trost ausgerechnet bei der Konkurrenz: „Die SPD hat in schwierigen Zeiten nie aufgehört zu kämpfen. Das imponiert.“ Röslers Frau Wiebke, im kanariengelben Shirt, legt ihm den Arm um die Schulter, auch Brüderle sucht Körperkontakt. Mit 45 Jahren, das hat Rösler mal gesagt, wolle er mit der Politik Schluss machen. Jetzt ist er 40 und steht bestürzt vor dem liberalen Scherbenhaufen. Ein rührendes, ein tragisches Bild.
Parteivize Christian Lindner guckt sich das kurz an, stößt dann seinen nordrhein-westfälischen Landsmann Daniel Bahr an und verlässt als erster das Gruppenbild der Wahlverlierer. Lindner, der Jüngste an der FDP-Spitze, der Hoffnungsträger aus NRW, wird wohl den Neuanfang stemmen müssen.



SPD hatte insgeheim mehr erwartet

Enttäuschte Genossen haben das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Kleiner Parteitag soll mit der Basis die Marschroute beraten. Peer Steinbrück will weiter an Deck bleiben

Von Christian Kerl Berlin. Das Ergebnis für die SPD ist enttäuschend, nur die Aussicht auf eine mögliche Regierungsbeteiligung bewahrt die Parteispitze zunächst vor größerer Tristesse – und einer Führungskrise. „Ja wir haben zugelegt“, ruft SPD-Chef Sigmar Gabriel im überfüllten Willy-Brandt-Haus, „aber wir haben uns mehr erwartet.“ Der Beifall ist freundlich, mehr nicht.
Sicher, Schwarz-Gelb ist weg, aber die SPD hat das zweitschlechteste Ergebnis ihrer bundesdeutschen Geschichte eingefahren, der Abstand zur Union hat sich noch einmal vergrößert, selbst der engagierte Endspurt hat nichts mehr gebracht. Trotzdem ruft Gabriel dem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück nun zu: „Du bist ein Pfundskerl. Du hast einen fantastischen Wahlkampf gemacht.“ Ein paar Genossen rufen sogar: „Danke Peer“.
Steinbrück lächelt dankbar, er ist sichtlich froh, diesen holprigen Wahlkampf endlich hinter sich zu haben. Steinbrück ist es aber auch, nicht Parteichef Gabriel, der schnell vorausblickt und schnell auf die heikle Koalitionsfrage zielt: „Der Ball liegt im Spielfeld von Frau Merkel – sie muss eine Mehrheit besorgen.“ Der gescheiterte Kanzlerkandidat mahnt seine Partei, jetzt „keine Spielchen“ zu machen – Maßstab müsse eine ökonomische, vernünftige und gerechte Politik sein.
Rot-Rot-Grün ist ausgeschlossen Die Botschaft, zuvor abgesprochen im Parteivorstand, ist klar: Ein Koalitionsangebot an die Union wird die SPD von sich aus nicht machen. Aber Rot-Rot-Grün, auch wenn es am Ende des unübersichtlichen Wahlabends rechnerisch möglich wäre, ist ausgeschlossen. „Das wäre heller Wahnsinn, weil eine Mehrheit viel zu knapp und wacklig wäre“, sagt ein Spitzenmann. Die Große Koalition scheint den Genossen möglich, aufdrängen aber wird sich die SPD nicht – sie will gebeten werden und dann, trotz des schwachen Abschneidens, den Preis so hoch wie möglich treiben. Denn während die Spitzenleute sich auf ein Bündnis mit der Union schon lange einstellen, ist die Neuauflage dieser Koalition an der Basis höchst umstritten; auch in den Ländern gibt es Vorbehalte, in Berlin könnte Rot-Grün in den Ländern schaden. „Auf keinen Fall darf der Eindruck von Hinterzimmer-Entscheidungen entstehen“, heißt es in der Parteiführung. Bei einem kleinen Parteitag am Freitag soll deshalb mit der Basis über die Marschroute beraten werden – auch die von einigen befürwortete Alternative, im Zweifel lieber kraftvolle Opposition gegen Schwarz-Grün zu machen. Die Parteilinke will am Freitag zudem den Antrag stellen, dass ein möglicher Koalitionsvertrag per Mitgliederentscheid abgesegnet werden muss. Klar ist, dass Bedingungen für Schwarz-Rot gestellt würden: Erhöhung des Spitzensteuersatzes, Mindestlohn, Solidarrente – unerfüllbar sind diese Forderungen nicht. Sechs Minister würde die SPD wohl fordern. Aber wer ins Kabinett rücken würde, das ist einstweilen offen.
Spekulationen unter Genossen Als wahrscheinliches Szenario gilt zwar, dass Parteichef Gabriel als Vizekanzler ins Kabinett geht, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier würde auf eigenen Wunsch sein Amt behalten. Peer Steinbrück bekräftigte gestern, er werde einem Merkel-Kabinett auf keinen Fall angehören. Aber, versprach er: Er werde „an Deck bleiben“ und „Verantwortung übernehmen“ – ob das nur für die Koalitionsverhandlungen gilt oder ob Steinbrück womöglich Ambitionen auf den Fraktionsvorsitz hat, wird unter Genossen bereits spekuliert.



Grünen hadern mit dem Spitzen-Duo

Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt stehen wegen Wahlniederlage schwere Zeiten bevor. Steuerpläne und Pädophilendebatte kosteten Sympathien

Von Daniel Freudenreich Berlin. Es ist ein bitterer Gang für Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin. Konsterniert betreten die beiden grünen Spitzenkandidaten die Bühne. Kurzes Winken, knapper Applaus der Basis, dann redet Göring-Eckardt Klartext: „Wir haben unsere Ziele nicht erreicht“, sagt die Spitzengrüne, fordert eine „sehr ehrliche und klare Analyse“ und prophezeit: „Das wird eine schwere Zeit für uns.“
Schwere Schlappe Wohl wahr. Denn das Ergebnis der Bundestagswahl ist für die Grünen eine brutale Schlappe. Als ge­gen 18 Uhr die erste Prognose über die Leinwand flimmert, brandet in der Columbiahalle nur einmal Jubel auf: über das Debakel der FDP. Dann das eigene Ergebnis: 8,0 Prozent. Stöhnen, ein kollektives Oje und Schweigen.
Mit solch einer Klatsche hätte bis vor kurzem niemand gerechnet – nach den Höhenflügen der vergangenen Jahre. Dank Fukushima waren die Grünen 2011 in den Umfragen auf bis zu 28 Prozent empor geschnellt. Von der neuen Volkspartei war die Rede. Ein besseres Ergebnis als bei der Bundestagswahl 2009 mit 10,7 Prozent schien eine Formsache zu sein. Pustekuchen! Denn mit dem Parteitag Ende April rückten die Steuerpläne in den Mittelpunkt. Von da an mussten die Grünen gegen Vorwürfe ankämpfen, wonach sie den Mittelstand schröpfen.
Heute ist klar, dass sie mit ihren Steuerplänen auf das falsche Pferd gesetzt haben. Man habe im Wahlkampf Klimaschutz und Energiewende „nicht ausreichend“ nach vorn gestellt, sagt NRW-Grünenchef Sven Lehmann dieser Zeitung. Die Pädophilendebatte und die Forderung nach einem „Veggie Day“ in Kantinen kosteten weitere Sympathien.
Nun sind die Grünen auf dem Boden der Tatsachen angekommen. „Das ist eine herbe Niederlage“, sagt Tübingens Oberbürgermeister und Realo Boris Palmer dieser Zeitung. „Wir sollten die Ur­sachen nicht bei anderen suchen, sondern bei uns selbst.“
Parteichefin Claudia Roth kündigt „Konsequenzen“ an, während Co-Chef Cem Özdemir sich am frühen Abend noch an den Strohhalm klammert, der Union möge es doch nicht zur Alleinregierung reichen. Mit wem an Bord die Kanzlerin regieren sollte, lässt Özdemir offen. Vielleicht mit den Grünen? Bei Sondierungen sei man „immer dabei“, meint Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann kurz nach sechs Uhr.
Streit um den Kurs Die Grünen stehen nun vor ei­nem grundlegenden Umbruch und einer heftigen Strategiedebatte. Da­bei geht es um die Frage, wie sie es in Zukunft mit Schwarz-Grün halten und ob sie sich wieder stärker in die Mitte bewegen. Hier dürfte der Realoflügel Morgenluft wittern, der die umstrittenen Steuerpläne und den Linksruck der Partei teils zähneknirschend mitgetragen hat. Die Positionierung der Ökopartei geht vor allem auf das Konto von Trittin, der nun massiv im Kreuzfeuer der Kritik stehen wird. Bis vor kurzem war der Ex-Umweltminister der mächtigste Grüne seit Joschka Fischer und peilte den Vizekanzler und das Finanzministerium an. Nun droht dem 59-Jährigen als Fraktionschef das Aus.
Vom linken Flügel könnte ihn der Finanzfachmann Gerhard Schick oder der Verkehrspolitiker Anton Hofreiter beerben. Co-Chefin Renate Künast könnte für Göring-Eckardt, der der Wind ebenfalls rau ins Gesicht blasen dürfte, Platz machen oder für Wirtschaftsexpertin Kerstin Andreae.
Trittin selbst fasst sich kurz. Man werde sich gemeinsam der bitteren Realität stellen. Erneut verteidigt er das Steuerkonzept. Dürftiger Applaus. Am Ende dankt Özdemir dem Spitzenduo reichlich schmallippig für einen „engagierten Wahlkampf“. Rückhalt klingt anders.


Linke sieht trotz Verlusten Grund zum Feiern

Unter ihrem Spitzenkandidaten Gysi könnte die Partei drittstärkste Kraft im Bundestag werden

Berlin. Jubel gibt es bei der Wahlparty der Linken zunächst vor allem über das schlechte Ergebnis der FDP. Als der tiefrote Balken der eigenen Partei in der ersten Hochrechnung nur auf 8,3 Prozent steigt, bleibt es im Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei eher still. Viele hatten nach den letzten Umfragen gehofft, dass doch noch die von Spitzenkandidat Gregor Gysi ausgegebene Zielmarke von zehn Prozent erreicht werden könnte.
Für die Parteiführung ist trotzdem klar, dass es Grund zum Feiern gibt. Das liegt vor allem daran, dass die Linke erstmals drittstärkste Kraft im Bundestag werden kann – vor den Grünen. „Wer hätte vor wenigen Monaten gedacht, dass wir uns mit den Grünen ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern“, sagt Parteichef Bernd Riexinger. Die Co-Vorsitzende Katja Kipping spricht von einem „ganz großartigen Tag für die Linke“.
Und spätestens als Gysi auf die Bühne tritt und das Ergebnis als Erfolg wertet, glaubt es auch das Publikum und dankt es dem Spitzenkandidaten mit lauten „Gregor, Gregor“-Sprechchören. „Ich glaube wir haben einen beachtlichen Akzeptanzschub erreicht“, sagt er. Es dürfe gefeiert werden.
Würde man das letzte Wahler­gebnis als Maßstab nehmen, hätte die Linke eigentlich wenig zu feiern. Damals kam die gerade aus der westdeutschen WASG und der ostdeutschen Linkspartei/PDS neugegründete Partei mit Gysi und Oskar Lafontaine an der Spitze auf Anhieb auf 11,9 Prozent. Es folgte eine Zeit der Streitereien, die die Partei an den Rand des Abgrunds brachte. Der Tiefpunkt war der Göttinger Parteitag im Mai 2012, bei dem Gysi in seiner berühmt-berüchtigten „Hass“-Rede vor einer Spaltung warnte. Damals bangten viele Delegierte um den Wiedereinzug in den Bundestag. Das neue Führungsduo Kipping und Riexinger brachte wieder Ruhe und die Wende in den Umfragen.
Dass es jetzt mehr als acht Prozent wurden, kann aber vor allem Gysi für sich verbuchen. Der 65-Jährige hat in seinem vielleicht letzten Bundestagswahlkampf alles gegeben. Die anderen sieben Spitzenkandidaten blieben in seinem Schatten. Selbst Sahra Wagenknecht konnte mit der Präsenz des Fraktionschefs nicht mithalten.
Das Wahlergebnis wird den Fraktionschef auch innerparteilich stärken. In der neuen Wahlperiode wird es darum gehen, wer das Erbe von Gysi und Lafontaine in der Linken antritt. dpa


Bernd Luckes AfD will „die anderen das Fürchten lehren“

Die Anti-Euro-Partei hat vor allem im Lager der Nichtwähler gefischt. Das Problem: Auch Rechtsextreme laufen ihr zu

Von Dietmar Seher Berlin. „Wir haben die anderen ­Par­teien das Fürchten gelehrt.“ Bernd Lucke hat den Satz nicht ­lange nach den ersten Hochrechnungen an diesem Sonntag gesagt. Dann blieb seine „Alternative für Deutschland“ erst einmal bei 4,9 Prozent stehen. Doch sieben Mo­nate nach der AfD-Gründung hat die Anti-Euro-Partei die Schwelle zum Einzug in den Bundestag berührt – und damit Deutschlands Parteienformation heftig aufgemischt.
Anti-Euro-Partei? Ist sie allein das? Lucke, 50-jähriger Wirtschaftswissenschaftler aus Hamburg, früher Berater der Weltbank und lange Jahrzehnte CDU-Mitglied, konzentriert sein politisches Programm ­zu­nächst auf einen Satz: „Wir wollen den Euro als Währung ablösen. Er spaltet Europa, statt seine Einigung voranzubringen.“
Der Euro, seine Rettungsschirme, die aus AfD-Sicht drohende „Schulden-Union“ – es sind die vorrangigen Themen und teils ihr Alleinstellungsmerkmal. Doch darüber hinaus bietet die Neugründung, die eigentlich erst 2014 fürs Europaparlament kandidieren wollte, wenig an Fixpunkten. Auf acht Seiten hat sie ihr Programm zusammengeschrieben, das man, vorsichtig formuliert, auch konservativ nennen könnte mit neoliberalen ­Flecken. Alexander Gauland, Spitzenkandidat in Brandenburg, hat das am Wahlabend so zusammengefasst: „Wir sind die Erben der FDP.“ Tatsächlich hat die AfD nach ­ersten Analysen vor allem im Lager bisheriger Nichtwähler fischen ­können. 26 Prozent ihrer Stimmen lockte sie hier an. Weitere 22 Prozent kamen von der Union und je 12 Prozent von FDP und SPD, haben die Wahlforscher ermittelt.
Zusammengebaut ist die Alternative, deren Führungspersonal sich of­fenbar erst bei den verschiedenen Wahlfeten ­richtig kennengelernt hat, aber aus noch unterschiedlicheren Lagern: Dem der euroskep­ti­sch­en Wirtschaftsexperten wie ­Lucke und Hans-Olaf Henkel, mit der Politik Unzufriedenen, die glauben, „dass es so nicht mehr weitergeht“ und am Ende auch Protestwählern, die dem rechten Spektrum zuneigen. In Ostdeutschland wurde festgestellt, dass wohl ganze Orts­ver­bände der rechtsextremen Partei „Die Freiheit“ zur AfD gewechselt sind – eine Entwicklung, die auch Lucke bisher nicht gestoppt hat.
Für die Union könnte jetzt ein ­Effekt eintreten, der der SPD mit dem Aufkommen von Grünen und Linken schon lange Prozente kostet: Eine Konkurrenz vor der eigenen Haustür, die zudem noch das ­Ko­a­lieren schwerer macht.

 (Alle Quellen WR vom 23.09.2013)

2013-09-23 So hat Finnentrop gewählt

(Quelle WR vom 23.09.2013)

Montag, 23. September 2013

2013-09-23 Vorläufiges Endergebnis der Bundestagswahl

Vorläufiges Endergebnis der Bundestagswahl 
In Klammern: Sitze

Union
2013: 41,5 % (311)
2009: 33,8 % (239)
SPD
2013: 25,7 % (192)
2009: 23 % (146)
FDP
2013: 4,8 % (0)
2009: 14,6 % (93)
Linke
2013: 8,6 % (64)
2009: 11,9 % (76)
Grüne
2013: 8,4 % (63)
2009: 10,7 % (68)
Piraten
2013: 2,2 % (0)
2009: 2 % (0)
AfD
2013: 4,7 % (0)
2009: 0 % (0)
Sonstige
2013: 4,1 % (0)
2009: 4 % (0)

Stand: Vorläufiges Endergebnis
Quelle: Bundeswahlleiter

So wird gewählt

61,8 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, den 18. Deutschen Bundestag zu wählen. Darunter waren drei Millionen Erstwähler. 4451 Kandidaten stellten sich zur Wahl, rund 900 mehr als bei der Bundestagswahl 2009. 30 Parteien traten mit Landeslisten an, 4 weitere nur mit Kreiswahlvorschlägen.

Mit der Erststimme werden die Direktkandidaten in den 299 Wahlkreisen gewählt, die einfache Mehrheit genügt dabei. Mit der Zweitstimme entscheiden die Wähler über Erfolg oder Misserfolg der Parteien. Denn nach der Zahl dieser Stimmen wird die Zahl der Sitze im Parlament bemessen - vorausgesetzt, die Partei überspringt die Fünfprozenthürde oder erhält mindestens drei Direktmandate. Hinzu können Überhang- und Ausgleichsmandate kommen, wenn eine oder mehrere Parteien mehr Direktmandate erreichen, als ihnen nach dem Zweitstimmenverhältnis zustehen.

(Quelle Spiegel Online)

Dienstag, 3. September 2013

2013-09-02 Die Auffahrten zur neuen Finnentroper Brücke wachsen

Die Auffahrten zur neuen Finnentroper Brücke wachsen

Ein fotografischer Zwischenstand vom 2. September 2013








2013-09-01 Tag 3 - Stammtisch-Radtour 2013 an der Lahn

Wetzlar-Weilburg

2. Tourtag und Finish nach 30,2 Kilometern

 

Landschaftlich unvergesslich bleibt die Strecke bis Weilburg, dessen Renaissanceschloss auf hohem Felsrücken über der Lahn liegt.   


Erholsam war der Schlaf, genußvoll das Frühstück. Das Wetter war wieder herrlich spätsommerlich, wie der Blick vom Balkon unseres Zimmers zeigt! Mit dem Hotel waren wir alle wieder sehr zufrieden!



 
Unsere Fahrräder aus der Garage geholt, mit den Fahrradtaschen beladen und auf ging´s mit der kleineren Etappe von knapp über 30 Kilometern nach Weilburg. Beim Verlassen der Stadt Wetzlar gegen 10 Uhr, verpassten wir den R7 und so fuhren wir erstmal eine ganze Weile auf dem R3 Richtung Braunfels, ehe wir den R7 wieder kreuzten und ihm weiter nach Weilburg folgten. Natürlich wurde spätestens ab Frühschoppenzeit wieder nach Biergärten Ausschau gehalten. Nach 14 Etappen-Kilometern war es soweit. Wir kamen vorbei am:





Campingplatz Schooleck
35606 Solms
06442 922527







Der Platzwart sorgte gerne für frisches Bier und wir tauschten mit ihm jede Menge Witze aus. Wir haben viel gelacht. Der Platz an der Lahn ist ideal und klasse. Anlegestelle, Bootsverleih und selbst als große Gruppe kann man durchaus ohne Zelte anreisen, weil große Tippis angemietet werden können. Vielleicht ´mal was für die Jugendfeuerwehr, habe ich gedacht. www.lahntours.de ist einer von vier Anbietern, denn eigentlich sind es vier Zeltplätze. Lahntours vermieten auch die Tippis.

Das sind wohl die anderen Drei! Ich lasse ´mal einfach die Bilder sprechen!











Ja, und das war unser Witzeerzähler!
Lahntours beschreibt den Campingplatz unter www.lahntours.de wie folgt:

 

Unser Zeltplatz in Solms-Schohleck an der Lahn


Unser Zeltplatz zwischen Wetzlar und Weilburg liegt direkt am Ufer der Lahn.
Die große naturbelassene Wiese bietet gerade Schulklassen und Jugendgruppen die verschiedensten Möglichkeiten. Mehrere Feuerstellen sorgen zusätzlich für die entsprechende Lagerfeuerromantik. Das nötige Brennholz können Sie bei uns kaufen, Zubehör wie Grills und Tische gibt es im Verleih. Ein original Indianer-Tipi-Dorf stehen für Übernachtungen zur Verfügung. Ein sauberer Sanitärtrakt mit Duschen und ein Kiosk lassen keine Wünsche offen. Die Ein- und Ausstiegsstelle für Kanus befindet sich direkt am Gelände.
In der Nähe liegt die Stadt Solms und auf der Höhe der bekannte Luftkurort Braunfels mit seinem märchenhaften Schloss.

Der Zeltplatz Solms-Schohleck ist ein idealer Ausgangs- und Endpunkt für Ihre Kanutour. Er eignet sich aber auch hervorragend als Übernachtungsort während Ihrer Tour, liegt er doch in optimaler Entfernung zu vorherigen und nachfolgenden Übernachtungsplätzen. Während des Aufenthaltes steht Ihnen ein Fahrradverleih zur Verfügung, um das Lahntal auch auf zwei Rädern erkunden zu können.








Auch die schönste Pause geht einmal zu Ende und so hieß es aufsitzen und strampeln! Aber schon nach rund 7 Kilometern, bei Tour-Kilometer 21,1, lockte ein schöner Biergarten am Ortsanfang von Biskirchen. Hier gab es neben leckerem Bier auch leckeres Essen. Die Speisekarte war der Hit im Miniformat (siehe Fotos!).






Hier sieht man es! Gerade mal doppelt so grop wie ein Bierdeckel!

Im Essensangebot waren Steaks vom Grill mit Pommes und Salat für 7,90 €, wofür sich die meisten von uns entschieden. Ich aß ein Jägerschnitzel für 8,90 €. Was für Preise! Und es war gut und lecker!

Wer also nochmal nach Biskirchen kommt, die "Grüne Au" findet man im Internet unter
http://www.gruene-au-biskirchen.de.

Hier ein kleiner Einblick in die HP:






Frisch gestärkt ging´s auf die letzten Kilometer nach Weilburg. Ein kurzer Halt in Löhnberg an der Schleuse...


 





 ...und in Ahausen...






...und dann ging´s erstmal am Bahnhof Weilburg vorbei zur Schleuse Weilburg. Dort wurden alte Erinnerungen aufgefrischt. Mitte der 90er Jahre waren wir auf Stammtischtour von Weilburg aus mit Kanus losgefahren und hatten mächtig Spaß in der Schiffsschleuse, als Lunse den weiteren Spitznamen "Kenterberry" erhielt und Scheimer mit der Wassertechnik zweier hintereinander liegenden Schleusen kämpfte. So wurde die Technik nochmal eingehend unter die Lupe genommen und das Studium auch mit praktischer Arbeit und helfenden Händen beim Schleusen unterstützt.








Nach dieser abschließenden Bildungseinheit wurde es Zeit zum Bahnhof zu fahren, schließlich wollten wir ja noch in Ruhe ein Bier trinken. Seit 2006 ist das Bahnhofsgebäude ein Hotel. Und da wo rechts neben der Eingangstür früher der Fahrkartenschalter war, befindet sich heute die Rezeption. Ja, das ist der Platz, wo einige von uns damals nach der Kanutour vor der Heimfahrt mit der Bahn uns der nassen Sachen komplett entledigt haben. Damals gab´s da noch kein Bier vor der Abfahrt, aber das hat sich geändert. Im Internet findet man das Hotel unter http://www.hotel-lahn-bahnhof.de


Zur Historie ist dort geschrieben:


Der 1862 fertig gestellte Bahnhof in Weilburg an der Lahn diente früher als Lokbahnhof.

Weilburg
Er beherbergte die Loks, die der Weiltalbahn dienten. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde der Bahnhof 2006 privatisiert und umfangreich saniert und renoviert.
Nun beherbergt er neben unserem Hotel und ansprechender Gastronomie eine Mobilitätszentrale der lokalen Nahverkehrsgesellschaft.
Auf diesem Bahnhof kam am 04. Februar 1946 der erste Vertriebenentransport in Hessen an.
Er kam aus Kuttenplan im Egerland.
Ihm folgten noch 294 weitere Transporte aus dem Sudetenland.


Lassen wir nochmal die Bilder für sich sprechen:












 Um 17.00 Uhr fuhr dann unser Zug in Richtung Wetzlar. Wieder einmal gelang es, die Fahrräder und uns an Bord zu bekommen, was manchmal wirklich nicht einfach ist und gerade Sonntagnachmittags, trotz Anmeldung! In Wetzlar sollten wir eine knappe Stunde Aufenthalt haben, aber es kam anders! Leider mussten wir kurz vorm Bahnhof Wetzlar ein Ereignis miterleben, was zum Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Notarzt führte. Nach einem Schlag und einer Notbremsung standen wir auf einer Brücke über dem Fluß Dill. Erst rund 85 Minuten später, mit neuem Lokführer an Bord, durften wir bis zum Bahnhof weiterfahren. Leider war ein Mensch auf den Schienen gestorben.

Da wurde auch der Fußball zur Nebensache, denn Borussia Dortmund gewann an diesem Nachmittag in Frankfurt 2:1. Mit dabei in Frankfurt waren:

Mit dem Fanclub in Frankfurt, von links: Benedikt Tolle, Lars Deitenberg, Jörn Hageböck und Dominik Berels


Die BL-Tabelle nach dem 4. Spieltag der Saison 2013/14




  So ging es ohne lange Umsteigezeit von Wetzlar um 19.18h weiter über Siegen nach Finnentrop, wo wir gegen 21 Uhr eintrafen und abgeholt wurden von Bärbel, Annette, Florian und Thomas Illgner, der das Auto von Rainer fuhr.


Fazit:

Eine tolle Tour, die Spaß gemacht hat wie immer! Gerne fahre ich wieder einmal mit allen Stammtischbrüdern auf Tour!

Kann´s kaum erwarten, aber unsere Kasse ist sicher erstmal ziemlich leer!