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Mittwoch, 29. Oktober 2014

2014-10-28 DFB-Pokal: 0:3 am Millerntor


Dortmund hellt die Stimmung auf
Der Tabellen-15. der Bundesliga gewinnt beim Zweitligisten FC St. Pauli
mit 3:0 und zieht in das Achtelfinale des Pokals ein
Von Andreas Berten

Hamburg. Wer auf der digitalen Stadionanzeige über dem Logo der Gastmannschaft nicht deren Vereinsnamen schreibt, sondern immer noch „Gäste”, der hat ein Faible für Traditionen und damit auch für Brettspiele. Einen solchen Klassiker wandelte die PR-Abteilung des FC St. Pauli vor dem DFB-Pokal-Zweitrundenspiel gegen Borussia Dortmund ab: Auf der ersten Seite des Stadionheftchens hatten Grafiker die Köpfe der beiden Trainer Jürgen Klopp und Thomas Meggle auf Spielfiguren gesetzt und dazu getitelt: Kloppo, ärgere dich nicht. Klopps Spieler wollten darauf aber nicht hören: Mit dem 3:0 (2:0)-Sieg über den Zweitligisten ließen die Dortmunder zumindest für einen Abend mal die seit Wochen anhaltende Misere in der Fußball-Bundesliga in Vergessenheit geraten.

Ohne Aubameyang und Gündogan

Den Erfolg am Millerntor erlebten zwei BVB-Asse nur vor dem Fernseher: Klopp empfahl Pierre-Emerick Aubameyang und Ilkay Gündogan, daheim die Füße hochzulegen. Der BVB-Trainer stellte mal wieder reichlich um, personell und taktisch. Mitch Langerak kam ins Tor, Sokratis verteidigte rechts, davor bildeten im 4-3-2-1-System Sebastian Kehl, Kevin Großkreutz und Henrikh Mkhitaryan eine Reihe von Abfangjägern. Vorne wirbelten diesmal Marco Reus, Shinji Kagawa und Ciro Immobile.

Wie befürchtet hatte der BVB ein Hamburger Abwehrbollwerk zu knacken. Mitch Langerak musste jedenfalls seine Anwesenheit zunächst nur einmal rechtfertigen, als er nach einer Ecke gegen Sören Gonther (34.) stark parierte. Ansonsten machten die Borussen mit den Gastgebern, was sie wollten. Mats Hummels hatte mit einem Flachschuss (16.) die erste Torchance. Auch Immobile war viel unterwegs, benötigt aber wohl noch eine Nachholstunde in Sachen Abseits. Dort befand er sich nämlich wie so viele Male laut der Schiedsrichter beim vermeintlichen Führungstreffer (18.). Eine Viertelstunde später machte es der Italiener besser: Über Großkreutz, Reus und Kagawa landete der Ball bei Immobile, der zum 1:0 (33.) einschob. Kurz vor der Pause dann schon so etwas wie die Erlösung: Immobile wurde steil geschickt und bediente Reus – das 2:0 (44.).

Strapaziertes Nervenkostüm

Wer glaubte, die Führung müsste das arg strapazierte BVB-Nervenkostüm beruhigen, sah sich getäuscht. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit bekam Langerak mehr zu tun als in den 45 Minuten davor: Beim Kopfball von John Verhoek (46.) war der Australier auf dem Posten, beim abgefälschten Schuss des Ex-Borussen Florian Kringe hatte der Dortmunder Schlussmann schlichtweg Glück (47.), und den schlimmen Fehlpass von Großkreutz (48.) vertändelten die Paulianer selbst.

Der BVB war anschließend damit beschäftigt, die eigene Fehlerquote zu minimieren. Das Tor zum 3:0 gelang dennoch, und zwar Kagawa in Minute 86. So blieb es dabei, dass sich Jürgen Klopp kaum ärgern musste. „Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein“, sagte der Trainer, und Kapitän Mats Hummels stimmte zu: „In unserer Situation ist das Weiterkommen das einzig Relevante.“

(Quelle WR vom 29.10.2014)








Dienstag, 14. Oktober 2014

2014-10-14 Vereine haben bei traditionellen Festen wie Erntedank zunehmend Mühe, die Schützenhallen zu füllen


Immer mehr Tische und Stühle bleiben leer
Vereine haben bei traditionellen Festen wie Erntedank zunehmend Mühe, die Schützenhallen zu füllen
Von Barbara Sander-Graetz

Ostentrop/Schönholthausen. Zum Erntedankfest hatten am Sonntag der MGV „Sängerbund 1850“ Schönholthausen und der MGV „Cäcilia 1850“ Ostentrop in der Schützenhalle geladen. Im Rahmen des Erntedankfestes wurde eine Andacht begangen, geleitet von Pastor Jochen Andreas und von dem Frauenchor „Fun & Joy“ unter der Leitung von Dominik Schönauer musikalisch begleitet.

Sandra Hillebrand hatte einen wunderschönen Erntekranz erstellt, der die Decke der Schützenhalle schmückte. Im Weiteren steuerten die beiden Männergesangvereine Liederbeiträge bei, Musikverein und Spielmannszug gaben Kostproben ihres Könnens, die Minis des Jungen Chores hatten ihren großen Auftritt und die Kindergartenkinder waren ebenfalls aktiv am Programm beteiligt. Außerdem wartet der Clown Balloni auf sie.

Alle, die da waren, hatten einen schönen und unterhaltsamen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, der von den Vorstandsfrauen mit viel Können und Liebe selbst gebacken worden war. Doch es waren auch viele nicht da. Tische und Stühle im vorderen Bereich der Halle blieben leer und das macht den Vereinen Sorge. „Diese Feste wie Erntedank werden in jedem Jahr von einen anderen Verein ausgerichtet“, erklärt Klaus Berels, Geschäftsführer des MGV Ostentrop.

Geld in die Vereinskasse

„Wir wollen damit natürlich zum einen Geld in die Vereinskasse bringen, aber auch immer alle Vereine mit ins Boot holen, denn beim nächsten Mal sind sie mit der Ausrichtung beauftragt. Hinzu kommt, gemeinsame Feste sollen die Dorfgemeinschaft stärken.“ Das Prinzip hat jahrelang gut funktioniert, doch das Angebot in der Umgebung wird immer größer und viele Einheimische entscheiden sich gegen das Angebot vor Ort. „Heute ist auch Herbstmarkt in Eslohe. Da gibt es viele, die sich lieber ins Auto setzen und dorthin fahren,“ ergänzt Stefan Schröder, Schriftführer des MGV Ostentrop. Ein Trend, der bei vielen anderen Festen auch zu beobachten ist. „Dabei ist es schon fast egal, welcher Verein ein Fest ausrichtet. Die Halle richtig voll zu bekommen ist schon eine Kunst. Das war früher ganz anders“, weiß Klaus Berels. Doch die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Dabei war auch das Angebot zum Erntedankfest breit gefächert. Musikalisch wurde die gesamte Bandbreite präsentiert.

„Wir hoffen, diesem Trend entgegen wirken zu können, denn sonst lohnt sich für die Vereine die viele Arbeit im Vorfeld nicht mehr und ein Fest, das einmal aus dem Veranstaltungskalender verschwunden ist, kann man nur schwer wieder ins Leben rufen“, ist sich Klaus Berels sicher.

(Quelle WR vom 14.10.2014)

Eigener Kommentar: 

Die publizistische Werbung für das Fest lieblos und unprofessionell. Keine Plakate, keine Infos auf vereinseigener HP oder Facebook-Account, keine Flyer! Ein Artikel in der WP am 10.10.2014 und eine Ankündigung in den Pfarrnachrichten, das war's! Ich empfehle nicht einfach hinnehmen und die Arbeit bezüglich Öffentlichkeitsarbeit mal selbstkritisch sehen! 




2014-10-14 Doris Kennemann im Amt bestätigt

Doris Kennemann im Amt bestätigt
Finnentroper Heimatbund freut sich über steigende Mitgliederzahlen

Finnentrop. Eine positive Bilanz für 2014 zog Doris Kennemann, Vorsitzende des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop, bei der Jahreshauptversammlung am 10.10.2014 im Gasthof Steinhoff in Schönholthausen.

Bei ihrem Rückblick hob sie besonders die bewegende Veranstaltung zur Verlegung der sieben Stolpersteine für die jüdische Familie Jacob in Lenhausen im Februar als Höhepunkt des Jahres hervor. Auch das Engagement des Heimatbundes in Kooperation mit dem Kreisheimatbund Olpe für die Umbenennung der nach nationalsozialistisch belasteten Dichterinnen benannten Straßen durch die Veranstaltung eines Vortrags von Peter Bürger gehörte zu den herausragenden Aktivitäten.

Der erstmalig herausgegebene Jahreskalender „Finnentrops Dörfer in alter Zeit“, der Ende September der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, erfreut sich bereits jetzt großer Beliebtheit und findet zahlreiche Abnehmer. Er ist nur noch in begrenzter Stückzahl an allen Zweigstellen der Sparkasse Finnentrop und an den bekannten Verkaufstellen der Zeitschrift „An Bigge, Lenne und Fretter“ zum Preis von 10 Euro erhältlich.

Mitgliederzahl steigt

Besonders erfreulich stellt sich die Entwicklung der Mitgliederzahl des Heimatbundes dar. Diese ist auf 132 gestiegen, wobei immer mehr Mitglieder das attraktive Angebot nutzen, auch ihren Ehepartner für nur 5 Euro Jahresbeitrag anzumelden. Dieser kann dann mit Ausnahme der Zusendung der Zeitschrift „An Bigge, Lenne und Fretter“ die gleichen Leistungen des Heimatbundes in Anspruch nehmen.

Vereine und andere juristische Personen gelten laut Satzung bezüglich aller Veranstaltungen des Heimatbundes als Einzelmitglied. Zu diesen gehören regelmäßig eine Exkursion zu einer Sehenswürdigkeit in der Region, wie z.B. im Mai 2014 zum Schloss Berleburg, und eine Betriebsbesichtigung.

Am Dienstag, 4. November, wird die diesjährige zur Textilfabrik Falke in Schmallenberg führen und das Jahresprogramm des Heimatbundes beenden. Auch Nicht-Mitglieder sind dazu wieder eingeladen.

Bei den Wahlen sprachen die Mitglieder Doris Kennemann als Vorsitzender, Mechthild Sieg als Kassiererin und Gisela Riedel als Kassenprüferin für eine weitere Amtszeit ihr Vertrauen aus. Außerdem beschlossen sie bezüglich des Bezugspreises der beliebten Vereinszeitschrift „An Bigge, Lenne und Fretter“ eine Neuerung. Denn nach Information des Redaktionsleiters Volker Kennemann sind sowohl die Druckkosten aufgrund des erweiterten Umfangs der Hefte und der farbigen Abbildungen als auch das Versandporto kontinuierlich gestiegen, wohingegen der Bezugspreis seit 15 Jahren unverändert geblieben ist.

Daher stimmten die Mitglieder dem Vorschlag des Vorstandes zu, ab Juni 2015 den Preis pro Heft im Einzelverkauf auf 4 Euro und den Abonnementpreis auf 10 Euro anzuheben. Der Mitgliedsbeitrag beträgt weiterhin 15 Euro.

(Quelle WR vom 14.10.2014)

2014-10-14 Verhindern wollen, ist der größte Fehler

Verhindern wollen, ist der größte Fehler
Interview mit Städteplaner Michael Ahn: Bürgerwindparks durch die Planung nicht zu erzwingen
Von Josef Schmidt

Kreis Olpe. Das Thema „Windenergie“ ist in vielen Regionen, auch im Kreis Olpe, ein politischer und gesellschaftlicher Dauerbrenner geworden. Viele Städte und Gemeinden sind auf dem Weg, die Windkraftanlagen in sogenannten Konzentrationszonen zu bündeln. Drolshagen und Finnentrop hilft bei der Planung das Coesfelder Büro WoltersPartner. Wir hatten die Gelegenheit, mit Städteplaner Dipl.-Ing. Michael Ahn, geschäftsführender Gesellschafter von WoltersPartner, zu sprechen.

Frage: Für wie viele Städte und Gemeinden arbeiten Sie derzeit in NRW in Sachen ,Windenergie’?Michael Ahn: Ungefähr 40. Wie viele im Kreis Olpe? Finnentrop und Drolshagen sind die einzigen bisher. Wie stehen Sie grundsätzlich zur Windenergie - als Bürger, nicht als Stadtplaner?Als Bürger sehe ich das als ein notwendiges Übel. Warum Übel? Weil die Auswirkungen auf unsere Landschaft, auf unser Landschaftsbild, aber auch auf unsere Ortsbilder, doch so sind, dass man bei Vielem, was man als natürliche Landschaft erleben kann, den Maßstab verliert.Warum notwendig? Ich bin für den unbedingten Atomausstieg. Und sehen die Windenergie als sinnvollste Alternative? Als die effektivste im Moment. Welches sind die drei größten Fehler, die eine Kommune bei der Aufstellung eines Flächennutzungsplanes machen kann, in dem sie Vorrangzonen installieren möchte?Der erste große Fehler wäre es, verhindern zu wollen. Das ist der allergrößte Fehler. Das kippt auch vor Gericht immer. Der zweite Fehler ist es, nicht schlüssig abzuwägen.Was heißt das genau? Ahn: Mit verschiedenem Maß messen. Eine Abwägung muss ja immer gerecht sein. Und wenn ich in dem Fall ungerecht werde, gewisse Dinge einfach vernachlässige oder überbewerte, mache ich einen Abwägungsfehler. Und das bedeutet dann auch, dass meine Planung rechtsunsicher wird und die Gefahr besteht, vor Gericht zu verlieren.Können Sie ein Beispiel nennen? Da gibt es im Ort eine Gruppe, die kennt man, die wollen da ein paar Windenergieanlagen hinstellen. Das sind dann auch noch Bürger aus dem Ort. Auf die fokussiert man sich. Und für die macht man die Planung passend. Das muss nicht einmal bewusst sein. Man hat im Kopf: Die müssen das irgendwie hinkriegen und biegt seine Abwägung dann hin zu so einem Ziel. Das ist fatal, das deckt ein Richter auf.Und der dritte Fehler? Fehlende Transparenz. Es gibt immer noch Kommunen, die so etwas im stillen Kämmerlein machen und nicht wirklich die Karten offen auf den Tisch legen. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass der Politiker in solchen Fällen Rückgrat zeigen muss.Also ihr unbedingter Rat ist: Raus in die Öffentlichkeit? Auf jeden Fall. Das Thema muss offen diskutiert werden. Der Bürger muss sehen, was die Politik treibt, was sie eigentlich vorhat und warum sie es tun will. Denn man muss ja sehen, dass man mit dieser Konzentration auch konzentriert ganz bestimmte Leute trifft. Und die haben ein Recht darauf, zu wissen, warum man das tut.Was passiert, wenn ein potenzieller Betreiber einer Windkraftanlage gegen einen solchen Flächennutzungsplan klagt und gewinnt?Zunächst: Das geht nur ein Jahr nach Planveröffentlichung. Es klingt so, als könnte man permanent gegen so einen Plan vorgehen. So ist es nicht. Wenn es aber einem gelingt, innerhalb eines Jahres eine Normenkontrolle gegen einen solchen Plan durchzusetzen, geht der Plan schlichtweg verloren, und man hat keine Steuerung mehr.Was bedeutet das für diese Kommune dann ganz konkret? Beispiel Büren.Dort hat man es ja gesehen. Dann werden Bauanträge für die einzelnen Windräder gestellt, die für sich genommen auch funktionieren.Wie viele waren das in Büren? An die 50. In welchem Zeitraum? Etwa in einem halben Jahr. Und was ist draus geworden? Es wurden eine ganze Menge zurückgestellt, es wurden aber auch viele gebaut, etwa 25 Anlagen.Das ist ja für eine Kommune, die eher so wenig wie möglich Windkraft haben wollte, eine Katastrophe.Es ist faktisch so, dass die Kommune dann keine Bremse mehr hat, um eine Anlage zu verhindern. Der Richterspruch sagt ja, der Plan ist ungültig. Das ist so, als hätte man den Plan gar nicht gemacht.Wie viele Windräder, glauben Sie, müssen die Kommunen im Kreis Olpe zulassen?Das kann ich nicht sagen, wir sind ja auch nur für zwei Gemeinden hier tätig. Wie viele in Drolshagen, wie viele in Finnentrop? Aus meiner Sicht mindestens so viele, dass die Kommune ihren kompletten Energieverbrauch regenerativ erzeugt. Großstädte schaffen das natürlich nicht, aber die Landgemeinden haben ja nun mal mehr Fläche. In Drolshagen ist das einfach zu ermitteln, wenn man den genauen Stromverbrauch kennt. Da gehören übrigens auch die Energie intensiven Betriebe dazu. Das hatte der Bürgermeister von Drolshagen ja auch angesprochen. Aber Unternehmen gehören zum Leben dazu. Die kann man nicht ausklammern.Wie viel Strom schafft denn eine gute Anlage? Eine moderne Anlage in einer guten Lage im Mittelgebirge, die schafft so etwa 7 000 Megawatt-Stunden pro Jahr. Dann kann man einfach ausrechnen, wie viele Anlagen Drolshagen braucht.Kann eine Stadt steuern, dass ausschließlich Bürgerwindparks auf ihrem Gebiet gebaut werden?Ganz definitiv nein. Die Frage der Betreibergesellschaften wird von EU-Recht geregelt. Das hängt mit dem Diskriminierungsverbot zusammen. Es darf niemand diskriminiert werden. Wenn also jetzt ein Schweizer, ein spanisches oder ein niederländisches Unternehmen in Drolshagen einen Windpark machen will, kann ich als Stadt das nicht verhindern, nur, weil es Schweizer sind, Spanier oder Niederländer. Die Rechtsprechung in Deutschland ist da ganz klar.Thema Artenschutz: Brauchen fanatische Windkraftgegner nur Rotmilane und Schwarzstörche zu züchten und sie in potenziellen Vorrangzonen aussetzen, und schon ist die Zone raus aus dem Rennen?Schön formuliert, aber so einfach ist es nun doch nicht. Artenschutz ist EU-Recht, mit in der Tat sehr strengen Maßstäben. Aber so einen Rotmilan aussetzen und an der richtigen Stelle fotografieren, das dürfte kaum funktionieren. Denn es gibt ja vor Ort Fachbehörden, die schauen da genau hin, auch über einen längeren Zeitraum.Welches ist ein striktes, also hartes Ausschluss-Kriterium? Ein ganz hartes Kriterium ist ein Naturschutzgebiet. Das ist wie ein Gesetz, und da steht drin: Bauverbot. Ganz klipp und klar.Und ein weiches Kriterium? Das weicheste Kriterium, das ich überhaupt kenne, ist das Landschaftsbild. Kann also greifen oder nicht, oder wie ist das zu verstehen? Es gibt Urteile. Beispielsweise eines vom Bundesverwaltungsgericht, das ganz klar sagt: Die Größe und technische Fremdartigkeit sind kein Grund, die Dinger als unanständig zu brandmarken.Wie steht es um den Infraschall? Wird immer wieder vorgebracht. Jede Windkraftanlage erzeugt natürlich Infraschall. Die Frage ist aber das Maß. Und das Maß ist bis heute nachgewiesen und ständig überprüft von Fachbehörden beispielsweise in NRW und Bayern. Ergebnis: Es gibt keinen Schädigungsnachweis.Würden Sie Kommunen abraten, sich selbst an solchen Planungen zu versuchen, weil das benötigte Wissen einfach zu speziell ist?Das Wissen ist extrem speziell. Es gibt in NRW, glaube ich, mittlerweile nur noch etwa eine Hand voll Planer, die da überhaupt noch einigermaßen Oberwasser haben und wissen, worum es geht. Die Kommunen brauchen da dringend Hilfe. Das ist überhaupt keine Frage. Es gibt Ecken in NRW, da ist keine Planung erforderlich. Im Kreis Olpe aber überall.In Drolshagen wurde erwähnt, dass es schon Gespräche in Richtung interkommunale Vorrangzone mit Olpe und Wenden gegeben habe. Ist die interkommunale Konzentrationszone das Ei des Kolumbus?Das halte ich für übertrieben. Es wird seitens der übergeordneten Behörden gerne gesehen. Aber: Die Planung wird bedeutend komplizierter. Da müssen drei Räte abwägen. Und das muss sauber abgetaktet sein. Auf der anderen Seite, ganz klar: Es kommt der Sache deutlich entgegen.Eignet sich die anvisierte gemeinsame Fläche in Olpe, Wenden, Drolshagen dafür?Natürlich. Wenn die es hinkriegen würden, wäre es ein echter Gewinn.


Echter Sauerländer

Michael Ahn ist gebürtiger Sauerländer (Bad Fredeburg), 54 Jahre alt, und von Beruf Diplom-Ingenieur für Stadtplanung.

Ahn wohnt in Coesfeld und ist geschäftsführender Gesellschafter derWoltersPartner GmbH, die für zahlreiche Kommunen in NRW arbeitet, im Kreis Olpe für Drolshagen und Finnentrop.

(Quelle WR vom 14.10.2014)