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Donnerstag, 29. Mai 2014

2014-05-29 Alle Investitionspläne für Pumpspeicherwerk auf Eis gelegt

Alle Investitionspläne für Pumpspeicherwerk auf Eis gelegt
Enervie-Sprecher: Bedingungen müssen sich ändern, sonst werden wir in sechs bis acht Jahren Stromproduktion einstellen
Von Peter Plugge

Finnentrop. Der von Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher des Hagener Energieversorgers Enervie, verkündete Vorstandsbeschluss, bis zum Jahr 2022 aus der konventionellen Stromerzeugung aussteigen zu wollen, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern, betrifft auch das Pumpspeicherkraftwerk in Rönkhausen und die Pläne, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft mit den Grünwerken, einer Tochter der Stadtwerke Düsseldorf, eine neues, größeres Kraftwerk dieser Art zu bauen.

Das bestätigte ein Enervie-Sprecher auf Anfrage. Durch die Fehlleistungen der Energiewende mache es zum jetzigen Stand wirtschaftlich keinen Sinn, Pumpspeicherkraftwerke zu betreiben oder gar neue zu bauen. Daher habe man die Pläne für eine Erweiterung der Kapazität des Pumpspeicherkraftwerks in Rönkhausen durch den Bau einer einen Meter hohen Schutzwand rund um das Oberbecken ebenso auf Eis gelegt, wie die Planungen für ein neues Pumpspeicherkraftwerk mit Oberbecken bei Sundern und Unterbecken im Ermecketal bei Glinge. Dort sei man ja erst in Vorplanungen und es stehe noch keine Investitionsentscheidung an.

Zunächst bleibt alles in Betrieb

Im vergangenen Jahr hatten die Enervie-Tochter Mark-E und die Grünwerke gemeinsam Pläne für ein neues Pumpspeicherkraftwerk vorgestellt. Dessen Oberbecken mit einem Fassungsvermögen von rund drei Millionen Kubikmetern sollte auf dem Sorpeberg bei Sundern, das Unterbecken im Ermecketal bei Rönkhausen/Glinge entstehen. Das Kraftwerk sollte eine Leistung von rund 400 Megawatt haben.

Zunächst werde man die bestehenden Kraftwerke weiter in Betrieb halten, doch wenn sich an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nichts ändere, werde man die Stromproduktion „in sechs bis acht Jahren einstellen“.

Unbetroffen von diesen Szenarien, die, wie der Konzernsprecher einräumte, auch dazu dienen, „Druck auf die Politik auszuüben“, sind zunächst die Pläne für einen Windpark am Oberbecken. Die dort begonnen Untersuchungen zur Ökologie und Windhöffigkeit werden zunächst fortgesetzt, allerdings werde man auch hier vor einer Investitionsentscheidung eine strikte Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen.

(Quelle WR vom 29.5.2014)

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