Markus Heuel, Vorsitzender der SG Finnentrop/Bamenohl: „Was hätte da alles passieren können?“
Finnentrop/Bamenohl.
Die Zerstörung ihres Klubhauses durch eine Explosion am Montag hat den
ganzen Verein SG Finnentrop/Bamenohl schwer erschüttert. Am Morgen
danach sprachen wir mit dem 1. Vorsitzenden Markus Heuel.
Frage: Mit einer Nacht Abstand, wie geht es Ihnen heute, Herr Heuel?
Markus Heuel: Bescheiden. Geschlafen habe ich so gut wie gar
nicht. Und als ich um kurz vor 7 Uhr wach geworden bin, habe ich mich
zuerst gefragt, ob das alles ein schlechter Traum war. War es ja leider
nicht.
Was ging Ihnen durch den Kopf?
Was mir die ganze Nacht durch den Kopf ging, war weniger der
hohe Sachschaden. Was mich hat nicht schlafen lassen, war der Gedanke:
Was hätte da alles passieren können! Die Explosion war kurz nach 15 Uhr,
eine dreiviertel Stunde später, um 16 Uhr, wäre Training gewesen. Auch
mein Sohnemann hätte um vier Uhr Training gehabt. Diese Gedanken lassen
einen erstmal nicht los.
Es war ja zunächst offen, ob sich noch jemand in den Trümmern befindet...
Wir haben sofort alle, die einen Schlüssel für den Kiosk
hatten, kontaktiert. Alle waren erreichbar, alle hatten den Schlüssel
auch bei sich. Und dazu kommt noch das Glück, dass zu dem Zeitpunkt
keine Kinder dort herumliefen und gebolzt haben. Oder dass Nachbarn auf
der Straße waren.
Der Schaden soll 500 000 Euro betragen. Wie stemmt der Verein das?
Wir haben eine Sportversicherung über den Verband und eine
Gebäudeversicherung über die Provinzial. Es wird sich ‘rausstellen, wie
das verläuft, wir müssen erstmal auflisten, was alles beschädigt ist.
Außer dem Klubhaus bestimmt auch der Kunstrasen, ist das so?
Der Rasen hat viel Schutt und Geröll abgekriegt, er ist an
einigen Stellen aufgerissen, man konnte teilweise die ganze Hand
durchstecken.
Die SG Finnentrop/Bamenohl hat zehn Mannschaften.
Wo trainieren und spielen die nun?
Die Gemeinde hat den Platz erstmal gesperrt, das kann auch noch
länger andauern. Am Mittwoch treffen wir uns mit den Vereinen der
Gemeinde, um zu sehen, wo wir unterkommen können. Wir haben acht Jugend-
und zwei Seniorenmannschaften. Der FC Finnentrop und der TV Rönkhausen
haben uns schon ihre Hilfe angeboten. Die kleinen Fußballer können in
die Halle gehen und sich dort bewegen.
Spiele sind ja in nächster Zeit nicht.
Die Landesliga beginnt erst am 9. März. Unsere A-Jugend hatte
am Sonntag ihr Heimspiel gegen Schermbeck und hat auch erst am 9. März
wieder eines.
Vor dem Verein stehen nun riesige Herausforderungen. Wie würden Sie nach dem ersten Eindruck die Stimmungslage bei den Mitgliedern beschreiben?
Es sind alle total geschockt. Das wird auch die nächsten Tage
so bleiben. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir als Verein positiv und
gestärkt da heraus kommen. Wir bekommen viele Anrufe und SMS nach dem
Motto: Wir sind bei euch. Wir helfen euch, wenn Ihr Hilfe braucht.
Mit Markus Heuel sprach Lothar Linke (Quelle WR vom 19.02.2014)
Ein Funke genügt
Über Nacht hat sich die Gaskonzentration dann so angereichert, dass gegen 15.15 Uhr ein Funke genügte, um das Gebäude in die Luft zu sprengen. Was den Funken ausgelöst haben könnte, steht nicht fest. Möglicherweise ein Kühlschrank, der angesprungen ist oder ein klingelndes Telefon. gus
(Quelle WR vom 19.02.2014)
Spendenkonto eingerichtet
Der Vorstand der Sparkasse Finnentrop
hat kurzfristig auf die Gasexplosion im Vereinsheim der SG
Finnentrop/Bamenohl und die dadurch auf den Verein zukommenden
finanziellen Belastungen reagiert.
Wie Sparkassenvorstand Frank Nennstiel gestern bei der Bilanzpressekonferenz erklärte, hat die Sparkasse ein Spendenkonto eingerichtet und dieses gleich mit 2 500 Euro ausgestattet.
Das Konto läuft auf die SG Finnentrop/Bamenohl und hat die Nummer 50 77 664. Die Bankleitzahl der Sparkasse Finnentrop lautet 462 515 90.
(Quelle WR vom 19.02.2014)
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