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Donnerstag, 25. September 2014

2014-09-24 Alte Lennebrücke wird abgerissen

 

Alte Lennebrücke wird abgerissen

Historisches Bauwerk. Lange Vorgeschichte hat in Finnentrop Tradition

Von Peter Plugge

Finnentrop. Mit dem Beginn der Abrissarbeiten an der alten Lennebrücke ist das Ende des Bahnübergangs in Finnentrop, zumindest was den Fahrzeugverkehr angeht, endgültig besiegelt. Fußgänger können den Bahnübergang noch über eine neu eingerichtete Fußgängerampel im Verlauf der L 539 neu vom neuen Park- + Ride-Parkplatz aus erreichen.

Diese fußläufige Verbindung wird wohl noch bis Sommer kommenden Jahres Bestand haben, da der Auftrag für die noch zu bauende Fußgängerbrücke über die Bahngleise derzeit vom Landesbetrieb Straßen NRW öffentlich ausgeschrieben wird. Mit der Submission ist in sechs bis acht Wochen zu rechnen. So kann die beauftragte Firma mit den vorbereitenden Maßnahmen im November beginnen, so dass mit einem Baubeginn vor Ort noch in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen ist.
Nachdem auch der Anschluss der L 539 aus Richtung Attendorn an die neue Lennebrücke fertiggestellt wurde, hat man ebenfalls gestern die dortige Baustellenampel entfernt, so dass die Verkehrsteilnehmer dort endgültig freie Fahrt haben.

Es bleibt nichts mehr übrig

Die Bagger der mit dem Abriss der alten Lennebrücke beauftragten Firma F. Beissner GmbH aus Göttingen machen mit der alten Brücke kurzen Prozess. Nachdem die Asphaltdecke bereits im Vorfeld abgefräst worden war, wird, auf der Finnentroper Seite beginnend, die auf sechs Stahlträger aufbetonierte Fahrbahn mit einem Bagger Stück für Stück angehoben und auf der noch vorhandenen Brücke zerkleinert, so dass das Material abtransportiert werden kann. Anschließend werden die Stahlträger zerschnitten abgehoben, ehe mit dem Abbruch der sechs Brückenpfeiler im Flussbett begonnen wird.

Die Gemeinde Finnentrop ist von einer früheren Idee, den ersten Brückenpfeiler vom Bahnübergang aus gesehen stehen zu lassen, um ihn bei der Führung des Lenneradwegs um das Stellwerk Süd herum zu nutzen, abgewichen, so dass alle Pfeiler entfernt werden.

Damit endet dann die Geschichte einer Brücke, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann und an deren Anfang - man höre und staune - auch ein Attendorner stand. Laut der Finnentroper Chronik war es der Attendorner Stadtschultheiß Salomon, der sich im Jahr 1820 für den Bau einer Brücke am Zusammenfluss von Bigge und Lenne einsetzte. Unter anderem auch deshalb, weil immer wieder Fuhrleute bei dem Versuch, die Lenne zu durchqueren den Tod fanden.

Chausseegeld an der Barriere

Allen Bemühungen zum Trotz dauert es noch bis zum Frühjahr des Jahres 1837, bis mit dem Bau der Brücke begonnen wurde. Diverse Probleme verzögerten und verteuerten den Brückenbau erheblich, der am 28. September 1838 als vollendet bezeichnet wurde. Die Baukosten hatten sich gegenüber den ursprünglich veranschlagten 7 000 Talern auf 13 380 Taler nahezu verdoppelt.

Es dauerte bis 1847, bis die Straße von der Brücke bis Heggen ausgebaut war. Ab dem 1. August 1847 wurde für die Benutzung der neuen Straße ein Chausseegeld von den Nutzern erhoben. Hierzu wurde unmittelbar an der Lennebrücke, wo heute die Bahnschranke ist, ein Schlagbaum, die sogenannte Barriere errichtet. Diese wurde 1896 wieder abgebaut.

Am 11. April 1945 sprengten deutsche Soldaten auch die Lennebrücke, um den Vormarsch der Amerikaner aufzuhalten.

Entwurf für eine Hängebrücke

Eine Randnotiz wert ist der Umstand, dass im Jahr 1828 ein Kondukteur Röbeling einen Entwurf für eine eiserne Hängebrücke über die Lenne vorgelegt hat, der abgelehnt wurde. Es handelt sich um Johann August Röbeling, der 1831 nach Amerika auswanderte und sich als Konstrukteur von Hängebrücken einen Namen machte. Sein bekanntestes Werk ist die Brooklyn Bridge in New York. Sie ist die erste Hängebrücke, für die Tragkabel aus Stahl verwendet wurden. In der Hauptöffnung hat sie eine Stützweite von 486 Metern.


Aus der Geschichte der Finnentroper Lennebrücke

Der Attendorner Stadtschultheiß Salomon setzte sich bereits im Jahr 1820 für den Bau einer Brücke am Zusammenfluss von Bigge und Lenne ein. 

Wegen Probleme bei der Finanzierung und der Frage des Standortes dauerte es noch bis zum Frühjahr des Jahres 1837, bis mit dem Bau der Brücke begonnen wurde. 

Die Lennebrücke wurde am 28. September 1838 fertiggestellt. Die Baukosten hatten sich mit 13 380 Talern nahezu verdoppelt. 

Am 11. April 1945 sprengten deutsche Soldaten die Brücke, die einen neuen Überbau erhielt.

(Quelle: WP vom 24.09.2014)

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